Autor:In: | Kevin Eastman, Peter Laird, Tom Waltz |
Zeichner:In: | Esau Escorza, Ben Bishop, Isaac Escorza, Kevin Eastman |
Verlag: | IDW / Splitter |
Genre: | Dystopie |
Seiten: | 224 |
Format: | Hardcover |
Preis: | 35,00€ |
Die Zukunft sieht nicht gut aus für die Teenage Mutant Ninja Turtles. Alle Schildkröten bis auf eine wurden in erbitterten Kämpfen getötet und ein Nachfahre von Shredder hat einen Überwachungsstaat errichtet.
Er beherrscht die Bürger mit Angst und Schrecken und vernichtet gnadenlos diejenigen, die sich ihm in den Weg stellen. Für den letzten Ronin ist es an der Zeit, dieser Herrschaft ein Ende zu setzen.
Ein finsterer Blick in die Zukunft
Mit The Last Ronin schreibt Eastman eine dystopische Zukunftsgeschichte in der Zeitlinie der Turtles. Wie es dazu kam, wird im Laufe des Comics in Rückblenden erklärt, Vorkenntnisse sind also nicht nötig.
Das ist sehr positiv, denn auch ich habe noch keinen Comic aus dem Turtle-Universum gelesen. Der Sammelband funktioniert also auch für Leser und Leserinnen, die neu in das Turtle Universum eintauchen wollen.
Dennoch war ich überrascht, denn der Comic hat jegliche Kindlichkeit verloren, die ich noch aus der Zeichentrickserie von früher kannte. The Last Ronin ist kompromisslos und teilweise brutal.
Aber gerade das hat mich so gefesselt, denn ich hatte das Gefühl, dass dieser Comic genau für meine Generation geschrieben wurde.
Gewohnter Inhalt, oder?
Auch wenn die Handlung einer klassischen Rachegeschichte ähnelt, ist sie doch etwas Besonderes. Das liegt vor allem an einem gewissen Nostalgiefaktor. Ich war schon emotional involviert, als ich gelesen habe, dass nur noch eine Schildkröte am Leben ist. Alle meine geliebten Schildkröten aus meiner Kindheit wurden getötet und nur eine lebt noch. Ich wollte unbedingt wissen, was mit ihnen passiert ist und wie die Geschichte endet. Und genau das nutzt Eastman immer wieder geschickt aus, indem er sowohl in der Handlung als auch im Artwork Dinge aus dieser vergangenen Zeit einbaut und verwendet.
Da wären zum Beispiel die Gespräche, die der letzte Ronin in seinem Kopf mit seinen gefallenen Brüdern führt und zum anderen die Waffen, mit denen er kämpft. Denn der Ronin benutzt nur die Waffen aller Schildkröten. Nostalgie pur.
Dadurch fühle ich mich als Fan ernst genommen und verstanden, denn diese Nostalgie ist liebevoll und nicht plump.
Actionreiche Bilder
The Last Ronin sieht fantastisch aus. Die Bilder, die uns das Künstlerteam präsentiert, wirken sehr detailliert und gut ausgearbeitet. Auch in actionreichen Momenten verliert man nie den Überblick und alles ist immer klar zu erkennen.
Die Farbwahl ist eher dunkel und kräftig, aber nicht grell. Das dystopische Design der Stadt erinnert stark an ein Cyberpunk-Szenario, das leider kaum inhaltlich aufgegriffen oder weiter dargestellt wird. Vieles spielt sich im Untergrund und in der Kanalisation ab.
Die Rückblicke in die Vergangenheit der Turtles werden immer wieder in unterschiedlichen Zeichenstilen dargestellt. Diese unterscheiden sich voneinander und heben sich teilweise vom Stil der Gegenwart ab.
Mein Fazit:
Ich war sehr begeistert von The Last Ronin und bin es immer noch. Obwohl mich der Comic in die Zukunft entführt, war es für mich eine nostalgische Reise in meine Kindheit, wenn auch etwas erwachsener als ich es gewohnt war. Sowohl der Zeichenstil als auch die Handlung haben mich gut unterhalten, auch wenn die Prämisse nichts Besonderes ist. Für mich als Fan war es trotzdem eine besondere Reise, mit einem besonderen Ende.
Für die nächste Zeit sind weitere Turtles-Comics im Splitter Verlag angekündigt, auf die ich mich sehr freue und über die ich hier mehr berichten werde.
Bleibt noch eine Frage zu beantworten: Ist der Sammelband auch etwas für Leute, die noch nie mit dem Franchise in Berührung gekommen sind? Bedingt ja, denn Vorkenntnisse sind nicht notwendig, aber der emotionale Aspekt fehlt dann leider. Aber es kann ein Einstieg in das Universum sein.
Meine Bewertung:
9/10 kleine abgebrochene Schwerter
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