Autor:In: | Sebastian Fitzek, Frank Schmolke |
Zeichner:In: | Frank Schmolke |
Verlag: | Splitter |
Genre: | Krimi |
Seiten: | 200 |
Format: | Hardcover |
Preis: | 35,00€ |
Der ehemalige Polizist Alexander Zorbach wird von seiner Vergangenheit eingeholt, als der grausame Serienmörder “Der Augensammler” nach Jahren des Schweigens zurückkehrt. Zorbach, der durch einen tragischen Vorfall während der ursprünglichen Ermittlungen aus dem Polizeidienst ausschied, muss sich seinen Dämonen stellen und den Mörder stoppen, bevor weitere Opfer fallen.
Vom Buch zum Comic
Da ich die Romanvorlage von Sebastian Fitzek nicht kenne, habe ich mir Expertenrat geholt: Meine Freundin, ein großer Fitzek-Fan, hat “Der Augensammler” gelesen und konnte mir wertvolle Einblicke in die Umsetzung des Comics geben. Ihrer Meinung nach gelingt es dem Comic, die Kernelemente der Geschichte einzufangen, obwohl er natürlich nicht den gesamten Umfang des Buches abbilden kann.
Nichts ist wie es scheint
Typisch für einen guten Krimi macht auch Fitzek ein großes Mysterium um die Identität des Killers. Geschickt legt er immer wieder falsche Fährten, die den Lesenden in die Irre führen. Das funktioniert ausgesprochen gut, denn auch ich habe mit der großen Auflösung nicht gerechnet und war vollkommen überrascht. Besonders beeindruckend finde ich, dass Fitzek nicht einfach eine beliebige Person zum Mörder macht, sondern eine Figur, die immer wieder Teil der Geschichte ist. Diese Wahl des Täters verleiht der Geschichte eine zusätzliche psychologische Tiefe und lässt den Lesenden die Ereignisse im Nachhinein noch einmal ganz anders bewerten.
Die optische Umsetzung
Die Zeichnungen von Frank Schmolke überzeugen auf ganzer Linie. Er schafft es, mit seinem Stil eine sehr stimmige und düstere Atmosphäre zu erzeugen, die perfekt zur grausamen Geschichte passt. Die Charaktere sind gut umgesetzt und jederzeit klar erkennbar. Besonders gut gefallen mir die ausdrucksstarken Gesichtszüge von Alexander Zorbach und die detaillierte Darstellung der Tatorte. An manchen Stellen hätte ich mir allerdings etwas mehr Detailtiefe gewünscht. Dieser “verwaschene” Stil verleiht dem Comic zwar eine gewisse Unruhe und passt zur bedrückenden Thematik, lenkt aber gelegentlich auch von den wichtigen Details ab.
Mein Fazit:
“Der Augensammler” war mein erster Kontakt mit einem Krimi von Sebastian Fitzek und ich bin begeistert! Die Graphic Novel überzeugt mit einer spannenden und undurchsichtigen Handlung, die mich bis zum überraschenden Ende gefesselt hat. Besonders gut gefallen hat mir die psychologische Tiefe der Charaktere und die geschickte Fährtenlegung, die mich immer wieder auf die falsche Spur geführt hat. Frank Schmolkes Zeichnungen tragen maßgeblich zur düsteren Atmosphäre bei, auch wenn ich mir an manchen Stellen etwas mehr Detailtiefe gewünscht hätte. Auch meine Freundin, die die Romanvorlage kennt, ist von der Comic-Adaption begeistert und findet, dass sie die Essenz des Buches perfekt einfängt. Zwar schlägt der Comic mit 35 € ordentlich zu Buche, doch angesichts des umfangreichen Materials, der hochwertigen Zeichnungen und der edlen Hardcover-Ausgabe ist der Preis absolut gerechtfertigt. Ich kann “Der Augensammler” allen Krimi- und Fitzek-Fans wärmstens empfehlen und hoffe, dass der Splitter Verlag auch in Zukunft weitere Comicumsetzungen von Fitzek plant.
Meine Bewertung:
9/10 kleine Kühltruhen
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