Shazam! – Eine neue Heldin

Billy Batson, besser bekannt als Shazam, ist am Rande des Universums damit beschäftigt, die Welt vor dem Abgrund zu bewahren. Da er seinem Superhelden-Alltag nicht nachkommen kann, überträgt er einen Teil seiner Kräfte an seine Schwester Mary. Sie steht ohnehin schon vor einer großen Herausforderung – dem Start ins College – doch mit den neuen Kräften überschlagen sich die Ereignisse. Als ob das nicht genug wäre, verschwinden plötzlich auch noch ihre Pflegeeltern spurlos.

Ein Neuanfang

Die Vorgeschichte, an die dieser Comic anknüpft, habe ich nicht gelesen, und ich weiß daher nicht genau, warum die Ausgangssituation so ist, wie sie ist. Aber das hat mich kaum gestört, da der Fokus klar auf Mary liegt. Für den Einstieg in die Shazam-Welt eignet sich der Comic also ziemlich gut, vor allem für Leserinnen, die sich mit der Hauptfigur identifizieren können. Aber auch langjährige Shazam-Fans sollten hier auf ihre Kosten kommen.

Genderswap, schon wieder?

Man könnte sich fragen, warum hier ein Genderswap vorgenommen wurde und warum plötzlich Mary statt Billy die Shazam-Kräfte trägt. Diese Frage ist jedoch unbegründet, da es in den bisherigen Comics aus dem Shazam-Universum bereits etabliert wurde, dass neben Billy auch seine Pflegefamilie einen Teil der Shazam-Kraft erhalten haben – darunter eben auch Mary. Es ist daher nur logisch, dass Billy seine Kräfte an jemanden Erfahrenes überträgt, und wer wäre da besser geeignet als seine älteste Schwester?

Zauberhafte Bilder

Der Zeichenstil des Comics ist typisch für DC – detailreich und farbenfroh. Die Kolorierung sorgt für lebendige Bilder, und besonders in den Kampfszenen kommen dynamische Effekte zum Einsatz, die richtig Spaß machen. Das visuelle Gesamtbild schafft eine dichte Atmosphäre, die perfekt zu der actiongeladenen Handlung passt.

Mein Fazit:

Diese Ausgabe der Shazam-Comics hat mir viel Spaß gemacht und frischen Wind in die Geschichte gebracht, ohne dass es aufgesetzt wirkte. Manche werden sich vielleicht an der Entscheidung stören, dass es jetzt eine weibliche Shazam gibt – was völlig unberechtigt ist. Die Aufteilung der Shazam-Kraft wurde bereits in früheren Bänden eingeführt und macht hier im Kontext absolut Sinn.
Auch für Neulinge eignet sich dieser Band hervorragend, da er eine abgeschlossene Geschichte bietet, die auch ohne viel Vorwissen lesbar ist. Obwohl es danach keine direkte Fortsetzung auf Deutsch gibt, endet die Handlung auf eine zwar offene, aber dennoch zufriedenstellende Weise.
Einziger Kritikpunkt: Die Handlung ist etwas vorhersehbar.

Meine Bewertung:

8/10 kleine funkelnde Blitze