Aufblasbare Eltern

Nora und Viktor leben getrennt. Neben dem alltäglichen Wahnsinn versuchen die beiden, mit einer Paartherapie die Trennung für ihren Sohn Milo so gut es geht zu gestalten. Nora hat bereits einen neuen Freund, mit dem sie ein Baby erwartet. Noch wissen die beiden werdenden Eltern nicht, ob sie sich darauf einlassen sollen. Es ist schließlich schon schwer genug, den Alltag zu meistern.

Eine Patchworkfamilie mit Herausforderungen

In “Aufblasbare Eltern” geht es um Nora, die in einer Patchworkfamilie mit den Hürden des Alltags konfrontiert wird. Die Handlung ist realistisch und nahbar geschrieben, mit viel Humor und einigen ergreifenden Momenten. Antonia Kühn beweist dabei ein sehr gutes Timing und Fingerspitzengefühl. Der Comic verliert dadurch nie den Ernst der Situation, aber auch nie seine Leichtfüßigkeit. Einzig der Lesefluss will nicht so richtig entstehen, da die einzelnen Abschnitte der Handlung immer wieder an willkürlichen Punkten anfangen und schlagartig aufhören.

Tierische Charaktere in Schwarz-Weiß

Der Zeichenstil ist deutlich leichtfüßiger und fast schon kindlich gehalten. Nora und die anderen Figuren werden als anthropomorphe Tiere dargestellt, die menschlich agieren. Nora zum Beispiel ähnelt einer Hündin. Die Hintergründe sind mal mehr, mal weniger detailliert, was aber stimmig wirkt. Der Comic ist in Schwarz-Weiß gezeichnet, was die Atmosphäre unterstreicht.

Mein Fazit:

“Aufblasbare Eltern” hat mir sehr gut gefallen. Das unverbrauchte Thema wird greifbar und humorvoll dargestellt, ohne den Ernst der Handlung zu vernachlässigen. Der Lesefluss stockt leider immer wieder, da ich als Leser in neue Geschichten aus Noras Leben geworfen werde, in denen ich mich erst einmal zurechtfinden muss. Nichtsdestotrotz ist “Aufblasbare Eltern” ein gelungener Comic, der ein wichtiges Thema anspricht und an manchen Stellen sogar noch tiefer geht.

Meine Bewertung:

8/10 kleine aufblasbare Eltern