RIP 1: Derrick – Ich werde den Tod nicht überleben

Das Banner für die Kategorie Comic Reviews mit einem Bild des Autors.
Auf dem Cover sit ein Mann zu sehen, der einen Reinraumanzug an hat und sich in einen sehr dreckigen Raum befindet.
Autor:In:Gaet’s
Zeichner:In:Julien Monier
Verlag:Splitter
Genre:Drama
Seiten:112
Format:Hardcover
Preis:22,00€

Derricks Job ist der Tod – wortwörtlich. Er arbeitet für eine windige Firma, die sich um Verstorbene kümmert. Egal ob Selbstmord, Mord oder natürlicher Tod: Derrick und seine Kollegen beseitigen Leichen und räumen die Fundorte leer, bevor Polizei und Co. eintreffen. Dabei herrschen knallharte Regeln. Wer etwas vom „Fundgut“ entwendet, wird sofort gekündigt – und zieht den Zorn des gesamten Teams auf sich.

Ein besonderes Serienkonzept

Im ersten Band dieser Reihe dreht sich alles um Derrick. Mit jedem weiteren Band wird ein anderes Teammitglied in den Mittelpunkt gestellt, das seine eigene Geschichte erzählt. Dieses Konzept baut das RIP-Universum Band für Band aus und geht immer tiefer in die Materie. Ein interessanter Kniff, der die Serie von anderen abhebt.

Nichts für schwache Nerven

In RIP ist alles verdorben: Die Menschen sind verabscheuungswürdig, die Hauptfigur ein ungehobeltes Arschloch, und es gibt ständig Leichen zu sehen – in all ihren verstörenden Facetten. Ein Feel-Good-Comic ist das also nicht. Die düsteren, schmutzigen Szenerien und die Abgründe der Gesellschaft stehen hier im Fokus. Doch obwohl mich das abstößt, habe ich mich immer wieder dabei ertappt, wie ich selbst im tiefsten Elend etwas Gutes gefunden und sogar für einige Figuren ein gewisses Mitgefühl entwickelt habe.

Dreckige Bilder

Der Zeichenstil passt perfekt zur Stimmung – alles ist düster, schmutzig und heruntergekommen. Besonders die Umgebungen und die Figuren wirken sehr realistisch, auch wenn die Charaktere mit überzeichneten, typischen franko-belgischen Nasen gestaltet sind, was der Darstellung einen leicht grotesken Touch verleiht.

Mein Fazit

RIP ist ein Comic, bei dem ich mich erst einlassen musste, bevor ich ihn wirklich schätzen konnte. Die Erzählweise besitzt etwas Voyeuristisches – wie ein Unfall, der anzieht und abschreckt zugleich. Mich hat der Zeichenstil zwar weniger überzeugt, besonders die überbetonten Nasen wirkten für mich deplatziert in diesem ernsten Szenario, aber das ist sicher Geschmackssache. Dieser Band ist ein solider Auftakt. Trotz des düsteren Tons und der durchweg verdorbenen Figuren bleibt die Geschichte spannend und lässt mich neugierig auf die anderen Bände zurück.

Meine Bewertung:

7/10 kleine funkelnde Ringe

Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar.

By Tony K

  • Facebook
  • X (Twitter)
  • LinkedIn
  • More Networks
Copy link