RIP 2: Maurice – Die Fliegen folgen immer dem Aas

Maurice arbeitete nicht immer für die dubiose Firma, die sich darauf spezialisiert hat, ungewollte Leichen und Wertgegenstände zu beseitigen. Er hieß auch nicht immer Maurice. Nein, er hatte eine ganz andere, dunkle Vergangenheit.
Eine Vergangenheit, die auch sein Ende bedeuten wird.

Wir drehen die Uhr zurück

Im zweiten Band von RIP steht Maurice im Mittelpunkt – eine Figur, die im ersten Band eher im Hintergrund blieb und durch seinen brutalen Selbstmord auffiel. Nun erfahren wir mehr über den alten Mann und die Gründe für sein Handeln. Die Rückblenden in seine Vergangenheit offenbaren einen Menschen mit mehr Dreck am Stecken, als man zunächst vermutet hätte. Am Ende wird auch die Frage geklärt, warum Maurice sein Leben selbst beendet hat – wenn auch auf eine eher vorhersehbare Weise.

Dreckige Kunst

Wie schon im ersten Band erzeugt der dreckige Stil von RIP eine bedrückende und widerwärtige Grundstimmung, die den Ton der Geschichte perfekt einfängt. Die Zeichnungen sind detailreich und scheuen sich nicht vor grotesken Darstellungen, die den ersten Band noch übertreffen. Diese bewusste Ästhetik passt hervorragend zur düsteren Atmosphäre und ist zweifellos eines der Markenzeichen der Reihe.

Mein Fazit

Der zweite Band von RIP ist ebenso roh, ungeschönt und dreckig wie sein Vorgänger. Maurice’ Vorgeschichte ist tragisch und erschütternd, auch wenn die Gründe für seinen Selbstmord vorhersehbar bleiben. Während dieser Band interessante Einblicke in seine Abgründe bietet, fehlte mir die Tiefe, die den ersten Band so spannend machte. Statt Antworten auf offene Fragen zu liefern, wirft dieser Teil neue Rätsel auf, was etwas enttäuschend ist.
Trotzdem überzeugt RIP weiterhin durch seine eindringliche Erzählweise und den konsequent schmutzigen Stil. Ich hoffe, dass der dritte Band die übergreifende Geschichte weiter vorantreibt und endlich Licht ins Dunkel bringt.

Meine Bewertung

7/10 kleine Süßholz-Stengel