
Autor:In: | Howard Philipps Lovecraft |
Zeichner:In: | Nino Cammarata |
Verlag: | Splitter Verlag |
Genre: | Horror |
Seiten: | 72 |
Format: | Hardcover |
Preis: | 19,80 € |
Jervas stammt aus wohlhabenden Verhältnissen. Doch statt gesellschaftlichem Leben widmet er sich lieber der hauseigenen Bibliothek. Auf einem seiner Ausflüge entdeckt er in den umliegenden Wäldern eine alte Krypta – das verlassene Grab der Familie Hyde. Fasziniert von der düsteren Geschichte dieser Linie beginnt Jervas, Nachforschungen anzustellen. Doch je mehr er erfährt, desto näher rückt er dem Wahnsinn. Oder ist das, was er erzählt, vielleicht doch die Wahrheit?
Von der Kurzgeschichte zum Comic
Das Grab zählt zu den Lovecraft-Geschichten, die sich besonders gut für eine Comic-Adaption eignen. Anders als in vielen seiner kosmisch angehauchten Werke wie Berge des Wahnsinns geht es hier weniger um das Unaussprechliche, sondern um eine eher geerdete, psychologisch düstere Geschichte. Typisch Lovecraft ist der erzählerische Aufbau: Jervas berichtet rückblickend aus der Zukunft über die Ereignisse, die ihn geprägt haben – ein Stilmittel, das Lovecraft immer wieder verwendet.
Gelungene Adaption
Die Comic-Umsetzung bleibt der literarischen Vorlage sehr treu. Große Teile des Textes stammen direkt aus Lovecrafts Original, was der Geschichte Authentizität und Tiefe verleiht. Gerade die etwas antiquiert wirkende Sprache trägt zur Atmosphäre bei – und ist hier ein klarer Pluspunkt. Natürlich wurden rassistische oder menschenverachtende Elemente ausgelassen, doch der Sprachstil der damaligen Zeit bleibt erhalten. Ein gelungener Kompromiss für eine moderne Adaption.
Dunkel, detailreich, bedrückend
Illustrator Nino Cammarata setzt auf eine eher dunkle, gedeckte Farbpalette. Das verstärkt die Einsamkeit der Hauptfigur und unterstreicht die beklemmende Grundstimmung der Geschichte. Besonders gelungen ist der Einsatz von Licht und Schatten, der vielen Panels eine fast schon albtraumhafte Tiefe verleiht. Die düstere Atmosphäre von Das Grab wird visuell hervorragend eingefangen.
Mein Fazit:
Das Grab gehört nicht zu meinen Lieblingsgeschichten von Lovecraft – dafür fehlt ihr vielleicht der große kosmische Wahnsinn. Dennoch hat sie ihren eigenen Reiz. Die Comic-Adaption überzeugt vor allem durch ihre stilvolle Optik und die werksgetreue Umsetzung. Wer Lovecraft mag, wird sich hier gut aufgehoben fühlen. Für Neueinsteiger ist die Geschichte vielleicht weniger spektakulär, aber für Fans definitiv ein lohnenswerter Blick.
Meine Bewertung:
10/10 kleine verschlossene Gräber
Hierbei handelt es sich um ein Rezensions-Exemplar.
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