RIP 6: Eugène – Alle guten Dinge haben ein Ende

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Auf dem Cover zum sechsten RIP Band ist ein Mann mit Pferdeschwanz sitzend auf einem Stuhl vor Waschmaschinen.
Autor:In:Gaets
Zeichner:In:Julien Monier
Verlag:Splitter Verlag
Genre:Drama / Krimi
Seiten:112
Format:Hardcover
Preis:22,00 €

Eugene lässt sich von niemandem etwas vorschreiben – eine Einstellung, die ihn schon oft in Schwierigkeiten gebracht hat. Auch im Gefängnis, wo er an seine Grenzen kam und nur schwer überlebt hat. Bevor er dort landete, arbeitete er als DJ in einem Stripclub – und sorgte dort auch für die Sicherheit der Frauen. Mittlerweile ist er Teil der zwielichtigen Firma, die tote Menschen ausraubt. Doch auch dort steht ihm seine grobe Art im Weg.

Ein Unsympath durch und durch

Eugene ist kein angenehmer Mensch. Rassistisch, frauenfeindlich, gewalttätig. Doch wie bei den vorherigen Figuren der RIP-Reihe bekommt auch er mehr Tiefe. Rückblenden zeigen, wie Eugene zu dem wurde, was er ist. Und obwohl er alles andere als sympathisch ist, entsteht beim Lesen eine gewisse Empathie – weil man versteht, was ihn geprägt hat. Das macht ihn greifbar und verleiht der Geschichte emotionale Schwere.

Fragen über Fragen

Mit dem sechsten und letzten Band von RIP endet die übergreifende Geschichte. Das Finale ist insgesamt zufriedenstellend, beantwortet jedoch längst nicht alle Fragen. Gerade das Schicksal einiger Figuren – etwa Fanette – wird nur nebenbei abgehandelt. Auch zur mysteriösen Firma, die im Mittelpunkt steht, bleiben viele Dinge offen. Hier hätte ich mir mehr Antworten gewünscht.

Mein Fazit

Mit dem Abschlussband endet eine düstere, schonungslose Comic-Reihe, die vor allem durch ihr außergewöhnliches Setting und ihren konsequenten Stil überzeugt. RIP hat mich über alle sechs Bände gut unterhalten – trotz wiederkehrender Schwächen, etwa der teils redundanten Erzählweise und der offenen Fragen. Besonders stark bleibt die Reihe in ihrer Charakterzeichnung und dem konsequent düsteren Ton. Wer nach einem Comic sucht, der die Abgründe der Menschheit thematisiert und kein Blatt vor den Mund nimmt, wird mit RIP fündig.

Meine Bewertung:

7/10 kleine dreckige weiße Overalls

Hierbei handelt es sich um ein Rezensions-Exemplar.

By Tony K

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