Edenwood – Band 1

Um seine verschwundene Freundin zu finden, begibt sich der Teenager Rion Astor in das magische Reich Edenwood – eine düstere Welt, in der seit ewigen Zeiten ein Krieg zwischen Hexen und Dämonen tobt. Auf seiner gefährlichen Reise gerät Rion zwischen die Fronten, wird von einem legendären Dämonenjäger gerettet und sieht sich gezwungen, selbst zum Kämpfer zu werden. Doch auf welche Seite wird er sich schlagen – und ist diese Entscheidung wirklich die richtige?

Eine fantastische Welt voller Verderben

Mit Edenwood erschafft Tony S. Daniel ein finsteres, mystisches Setting, das vor Krieg, Intrigen und düsteren Geheimnissen nur so strotzt. Freizeit? Spaß? Fehlanzeige. In Edenwood lauert hinter jedem Schatten der Tod – und trotzdem wirkt die Welt faszinierend und lebendig. Das liegt vor allem an den verrückten, manchmal fast schon grotesken Figuren, die den Comic bevölkern, und an den überraschenden Wendungen der Handlung. Besonders für einen actionlastigen Titel sind die Dialoge gut geschrieben und die Charaktere stimmig inszeniert.

Visuell ein Volltreffer

Doch nicht nur inhaltlich, auch optisch liefert Edenwood ordentlich ab. Vor allem das Design der Charaktere und Monster überzeugt – hier trifft viktorianische Rüstung auf brennende Schädel und dämonische Kreaturen. Diese Mischung bringt visuelle Abwechslung ins düstere Setting. Die Action-Sequenzen sind dynamisch inszeniert, die Panels detailliert und brutal – rote Farbe wird reichlich eingesetzt, und Verletzungen werden nicht beschönigt, sondern teils gnadenlos explizit dargestellt. Gerade Fans von düsterem Fantasy-Horror werden hier visuell voll auf ihre Kosten kommen.

Mein Fazit:

Mit Edenwood zaubert Tony S. Daniel wie aus dem Nichts ein neues, unverbrauchtes Fantasy-Setting auf die Bühne – düster, brutal, aber auch voller Potenzial. Zwar bleibt der Hauptcharakter Rion im ersten Band noch etwas blass, doch genau das könnte in den kommenden Ausgaben noch ausgebaut werden. Ein Hauch mehr Coming-of-Age hätte der Geschichte gutgetan, gerade weil es sich um Jugendliche handelt – doch vermutlich fehlte dafür einfach der Platz.
Ich jedenfalls bin gespannt, wie es weitergeht, und hoffe sehr, dass die Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Meine Bewertung:

9/10 blutgetränkte Klingen