
Autor:In: | Peter Hogan |
Zeichner:In: | Steve Parkhouse |
Verlag: | Splitter Verlag |
Genre: | Sci-Fi |
Seiten: | 104 |
Format: | Hardcover |
Preis: | 19,80 € |
Dr. Harry Vanderspeigle ist kein Mensch. Er ist ein Alien, das diese Identität angenommen hat, nachdem es vor einem Jahr auf die Erde abgestürzt ist. Bisher konnte Harry sein getarntes Dasein gut über die Bühne bringen, doch das ändert sich schlagartig: Als der Allgemeinmediziner der Kleinstadt Patience ermordet wird, muss Harry dessen Platz einnehmen. Zu allem Überfluss soll er auch die Autopsie seines Vorgängers durchführen, was sein Interesse an dem Fall weckt – und ihn tiefer in die Welt der Menschen zieht.
Apropos Interesse
Mein Interesse für diesen Comic wurde durch die gleichnamige TV-Serie geweckt, für die dieser Comic die Vorlage ist. Besonders herausgestochen ist für mich Alan Tudyk in der Rolle des Aliens alias Harry Vanderspeigle. Ich war also extrem neugierig, wie diese Figur im Comic umgesetzt wird.
Leider muss ich sagen, dass die Serie den Aspekt, wie Harry als Alien versucht, unter Menschen klarzukommen, deutlich stärker hervorhebt. Ich denke aber, dass dies einfach dem jeweiligen Medium geschuldet ist. In einer Serie lässt sich allein über das physische Schauspiel von Alan Tudyk so viel mehr Komik und Fremdheit transportieren, als es auf dem Papier möglich ist. Dennoch bleibt der Humor im Comic nicht auf der Strecke und sorgt, wie auch in der Serie, für einige Lacher.
Unterschiede in der Handlung
Nicht nur bei der Gestaltung der Hauptfigur gibt es Unterschiede. Auch die Handlung des ersten Bandes folgt einem anderen roten Faden als die Serie. Der Fokus des Comics liegt deutlich stärker auf dem Kriminalfall – der Aufklärung des Mordes – als auf der persönlichen Geschichte von Harry und allem, was damit verbunden ist. Gerade über Harrys Herkunft und Mission erfahren Leserinnen und Leser sehr wenig, was aber für die Seitenzahl des ersten Bandes ausreichend ist.
Auch einige Nebencharaktere sind anders angelegt als in der Serie. Hier finde ich die Änderungen für die TV-Adaption sehr gelungen. Wichtige Schlüsselfiguren wie Asta wurden jedoch gut getroffen und in der Serienumsetzung treffend verkörpert.
Die optische Gestaltung
Was mir leider am wenigsten zugesagt hat, ist die visuelle Umsetzung von Zeichner Steve Parkhouse. Der Zeichenstil und die Kolorierung wirken etwas aus der Zeit gefallen. Besonders die Farben sind sehr kontrastarm und erinnern an Comics aus einer Ära wie Watchmen und Co.
Das schadet dem Comic nicht grundsätzlich, ist für mich aber kein besonderes Highlight. Ich beschreibe diese Art von Gestaltung oft als zweckmäßig, und das trifft es in diesem Fall auch gut. Der Stil passt zur bodenständigen Krimi-Atmosphäre, wird aber Liebhaber moderner, dynamischer Artworks kaum begeistern.
Mein Fazit
Resident Alien von Peter Hogan und Steve Parkhouse ist ein unterhaltsamer Comic, der eine bekannte Prämisse auf eine außergewöhnliche Weise aufarbeitet. Das Konzept des mörderischen Kleinstadt-Krimis mit einem Alien als Ermittler funktioniert und sorgt an vielen Stellen für komische Momente.
Enttäuschenderweise konnte mich die optische Gestaltung nicht überzeugen und war für mich eher Mittel zum Zweck. Generell muss ich gestehen, dass mir die Serie deutlich besser gefallen hat als der Comic – allerdings ist dies nur der erste Eindruck. Die Reihe geht schließlich noch weiter und kann noch einige Überraschungen bieten. Alles in allem ist der erste Band ein solider Einstieg, der vor allem dann an Wert gewinnt, wenn man die Serienumsetzung nicht kennt.
Meine Bewertung:
7/10 kleinen schwarzen FBI-Brillen
Hierbei handelt es sich um ein Rezensions-Exemplar.
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