Birthright 1: Heimkehr

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Auf dem Cover zum ersten Birthright Band ist ein kleiner Junge zu sehen, der neben einem Orc auf einem riesigen Skelett steht.
Autor:In:Joshua Williams
Zeichner:In:Andrei Bressan
Verlag:Image (Skybound) / Cross Cult
Genre:Fantasy / Action
Seiten:128
Format:Hardcover
Preis:20,00 €

Die Rhodes-Familie ist nicht mehr dieselbe, nachdem vor einem Jahr der jüngste Sohn Mickey bei einem Spaziergang durch den Wald spurlos verschwunden ist. Eines Tages, nach genau einem Jahr, taucht ein Obdachloser auf, der sich als der verschwundene Sohn ausgibt. Das Kuriose daran: Er erzählt eine wirklich merkwürdige Geschichte und ist bis an die Zähne bewaffnet. Doch sagt er auch die Wahrheit, auch in Bezug auf seine Geschichte, oder steckt da etwas anderes dahinter?

Der Auserwählte

Mit Birthright schafft Joshua Williamson eine sehr frische Fantasy-Geschichte, die gleich mehrere Facetten hat. Auf der einen Seite sehen wir eine zerrüttete Familie, die auch nach einem Jahr noch unter dem Verschwinden von Mickey leidet und bei der alle Familienmitglieder ihre tragische Geschichte haben. Auf der anderen Seite bekommen wir die Fantasy-Welt Terrenos präsentiert, die vollgepackt mit Magie, Nahkampfwaffen, Brutalität und Orks ist. Ziemlich klischeehaft kommt auch noch eine böse Macht dazu, die die Herrschaft über diese Welt an sich reißen möchte. Das klingt nach ganz schön viel Stoff, fühlt sich aber beim Lesen weniger überfordernd an. Zudem macht Williamson das sehr geschickt und nimmt sich sozusagen für beide Welten sehr viel Zeit. Wobei meiner Meinung nach die Handlung um Terrenos doch etwas zu kurz kommt, da das als Rückblick erzählt wird. Zudem kommt mir da auch die Frage auf, wie viel sie aus diesen Rückblenden erzählen möchten, da Mickey ja erwachsen ist, als er wieder in die Gegenwart kommt. Also sind in Terrenos eine Menge Jahre ins Land gegangen. Das möchte ja auch alles erzählt werden. Das wird sich dann in den nächsten Bänden zeigen.

Terrenos und die Gegenwart

Optisch ist mit Birthright einiges geboten, da wir ja, wie bereits erklärt, zwei Welten, die nicht unterschiedlicher sein könnten, präsentiert bekommen. Und das funktioniert sehr gut. Das Künstlerteam schafft es, tolle und stimmige Bilder zu liefern, die beide Settings sehr gut einfangen. Imposanter ist dabei natürlich das Fantasy-Setting, da es dort einfach viel mehr Spektakel zu sehen gibt. Gerade in Kämpfen, in denen Magie involviert ist, zeigt sich sehr gut, was das Künstlerteam auf dem Kasten hat, und liefert beeindruckende Bilder mit tollen und stimmigen Effekten. Dabei ist der Comic nie zu überladen und bleibt übersichtlich. Alles wirkt sehr bodenständig, aber dennoch beeindruckend.

Mein Fazit:

Für einen ersten Band nimmt sich das Team rund um Joshua Williamson sehr viel vor, und das gelingt ihnen auch. Wo andere Autoren daran scheitern, alleine ein Setting vernünftig zu erzählen, gelingt es dem Autor, direkt zwei Geschichten mit unterschiedlichen Settings zu etablieren. Wie gut das in Zukunft klappt und mit welcher Tiefe, wird sich in den folgenden Ausgaben noch zeigen müssen. Die Messlatte ist jedenfalls hoch gesetzt. Leider hätte ich mir dennoch ein bisschen mehr Einblicke aus der Vergangenheit von Mickey gewünscht. Die Gegenwart wird allerdings sehr gut erzählt und mit ordentlich Tiefe versehen. Zu sehen, was das mit einer Familie macht, wenn ein Mitglied auf einmal spurlos verschwindet, ist hier einfach extrem realistisch und glaubwürdig erzählt. Das fand ich schon sehr gut.
Ich bin auf jeden Fall stark begeistert und hoffe, dass diese Reihe das Niveau halten oder sich sogar noch verbessern kann.

Meine Bewertung:

9/10 kleine blutige Äxte

By Tony K

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