
Autor:In: | Howard Philips Lovecraft, D. D. Bastian, Sergio Vanello |
Zeichner:In: | Sergio Vanello |
Verlag: | Splitter Verlag |
Genre: | Horrorcomic |
Seiten: | 104 |
Format: | Hardcover |
Preis: | 19,80 € |
Ein junger Student entdeckt auf seiner Reise durch Frankreich eine abgelegene Gegend namens Rue d’Auseil. Fasziniert von der ruhigen Schönheit des Ortes, verliert er die Zeit und muss sich spät am Abend eine Unterkunft suchen. Er findet ein kleines Mietshaus, das noch ein Zimmer frei hat. In der Nacht wird er von einer seltsamen Streichmusik geweckt, die anders ist als alles, was er je gehört hat. Es ist die unheimliche Musik des Erich Zann.
Erich Zann und andere Geschichten
Neben Lovecrafts bekannter Kurzgeschichte über den Musiker Erich Zann sind in diesem Band noch zwei weitere Erzählungen zu finden: eine Umsetzung der Kurzgeschichte “Das Bild im Haus” sowie eine eigenständige Geschichte aus der Feder des Künstlers Sergio Vanello selbst. Diese hat durchaus etwas “Lovecraft-eskes” an sich, bringt aber auch viele Eigenheiten mit. Für mich war die Handlung dieser dritten Geschichte leider nur schwer verständlich, und ich bin mir unsicher, ob ich die Intention des Künstlers ganz erfasst habe.
Die beiden Adaptionen der Lovecraft-Geschichten sind hingegen wieder sehr schön umgesetzt. Ähnlich wie bei “Das Grab”, das ich zuvor rezensiert habe, beweisen sie, wie gut sich Lovecrafts Prosa in die Comic-Form übertragen lässt. Für mich gehört “Die Musik des Erich Zann” zu den besten Kurzgeschichten aus seiner Feder, weshalb ich mich sehr auf diese Umsetzung gefreut habe – und ich wurde nicht enttäuscht. Wie schon bei “Das Grab” wurde viel des Originaltextes eins zu eins übernommen und mit stimmungsvollen Bildern zum Leben erweckt.
Die passende Gestaltung
Ich hatte für diesen Band eine ähnliche Gestaltung wie bei “Das Grab” (von Guisseppe Pica) erhofft, wurde hier aber zunächst überrascht. Denn mit Sergio Vanello bekommen die drei Geschichten einen doch sehr anderen, aber dennoch extrem gelungenen Zeichenstil.
Im Vergleich zu Picas klaren Linien wirkt Vanellos Stil deutlich unruhiger, was wiederum exzellent zur Geschichte des Erich Zann passt. Sergio Vanello arbeitet sowohl mit feinen als auch mit dicken Strichen, die mit einem an Aquarell erinnernden Stil koloriert wurden. Dabei achtet der Künstler sehr auf die Schattengebung und verwendet vorwiegend dunkle Farben. Das passt hervorragend zu den hier umgesetzten Geschichten und unterstreicht sowohl die Dramaturgie als auch die düstere Stimmung.
Mein Fazit
Die Umsetzung der beiden Lovecraft-Kurzgeschichten ist wieder sehr gut gelungen und hat mich als Fan vollends überzeugt. Ich fand es auch gut, dass erneut zwei Geschichten gewählt wurden, die nicht zu den allerbekanntesten Werken gehören, aber dennoch ihre treue Anhängerschaft haben.
Die grafische Umsetzung ist stimmig und sorgt für die nötige Atmosphäre. Durch den unruhigen Stil entsteht eine visuelle Grundanspannung, die perfekt zur hektischen Geschichte von Erich Zann, aber auch zur klaustrophobischen Handlung von “Das Bild im Haus” passt. Alles in allem bin ich wieder sehr positiv gestimmt zu dieser Lovecraft-Umsetzung und hatte viel Spaß damit, die bekannten Geschichten auf eine neue Art zu entdecken. Einzig die Originalgeschichte von Vanello hat für mich leider nicht ganz funktioniert.
Meine Bewertung:
9/10 kleine Notenblätter
Hierbei handelt es sich um ein Rezensions-Exemplar.
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