Marvel Zombies – Auferstehung

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Auf dem Cover sind die köpfe von Wolverine, Deadpool und Captain America als Zombies zu sehen.
Autor:In:

Phillip Kennedy Johnson

Zeichner:In:Leonard Kirk
Verlag:Marvel / Panini
Genre:Superheldencomic / Horror
Seiten:144
Format:Softcover
Preis:18,00 €

Leider vergriffen. Ist aber noch bei Amazon verfügbar. Auch Digital.

Die Fantastic Four sind in Aufruhr und trommeln die Helden des Marvel-Universums zusammen. Der Weltenverschlinger Galactus wartet bedrohlich im Weltall vor der Erde. Es ist unklar, was seine Absichten sind. Dazu kommt noch ein kryptischer Funkspruch von Captain Marvel, der wenig Aufschluss zur Situation gibt. Als die Helden eintreffen, stellen sie schnell fest, dass Galactus bereits tot ist, dennoch befindet sich in seinem Inneren ein Signal, das auf eine Lebensform hindeutet. Schnell spitzt sich die Lage zu und die Helden müssen sich einem Zombie-Virus stellen, der es in sich hat.

Du musst den Kopf töten

Marvel und Zombies – eine Kombination, die nicht neu ist und es seit Kurzem als Animationsserie sogar auf Disney+ geschafft hat. Das war für mich Anlass, mir mal wieder einen Comic aus der “Marvel Zombies”-Reihe anzusehen.
Ich springe direkt mit der Tür ins Haus und gestalte diese Rezension ein wenig anders, denn der Comic hat durchaus seine Stärken, aber eben auch eklatante Schwächen. Zeit, das mal aufzudröseln.
Der Einstieg ist recht klassisch: Die Helden werden angegriffen, der Virus breitet sich aus. Soweit, so unspektakulär. Aber wie immer im Zombie-Genre kommt es auf die Umsetzung an.

Wie funktionieren die Zombies?

Was diese Zombies besonders macht: Sie können sprechen und gehören einer Art Schwarmintelligenz an. Alle Zombies teilen ein Bewusstsein, was sie unberechenbarer und bedrohlicher macht. Zudem behalten sie ihre Superkräfte. Hier kommt aber auch schon der erste Kniff von Autor Phillip Kennedy Johnson: Die Überlebenden können dies für sich nutzen. Ohne zu viel zu verraten, ermöglicht es den Bau von Waffen aus Zombie-Körperteilen. Eine sehr coole Idee, die das Superhelden-Genre hervorragend nutzt! Leider hätte ich mir gewünscht, dass dieses Element im Verlauf des Bandes intensiver genutzt worden wäre.

Zerfetzte Panels

Wie es sich für einen Zombie-Comic gehört, braucht es Zeichnungen, die sowohl die Zombies als auch die Gewalt extrem und grotesk darstellen. Und das gelingt dem Zeichner Leonard Kirk hervorragend. Die Zombies sehen fantastisch-widerlich aus, und es gibt immer wieder gelungene Schockmomente, wenn sich ein bekannter Held als Untoter präsentiert. Die Bilder sind definitiv das Highlight dieses Comics und bieten, wie oben beschrieben, auch kreative Einfälle, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Mein Fazit

Bisher habe ich hauptsächlich positive Dinge angesprochen, aber der Band konnte mich nicht komplett überzeugen. Woran lag das? In erster Linie empfand ich die Dialoge teils als lieblos oder sogar dumm geschrieben. Es werden Konversationen geführt, die zu nichts führen und belanglos wirken. Dann gibt es wieder Momente, in denen es tiefgründig wird und traumatische Ereignisse thematisiert werden, was eigentlich positiv ist. Diese Momente gehen aber in den vielen unnötigen Dialogen wieder völlig unter.
Ein weiterer Schwachpunkt ist die Auflösung am Ende. Der Twist, wer und was hinter dem Virus steckt, war an sich eine gute Idee, aber die Erklärung bleibt viel zu vage. Wie genau funktioniert der Virus? Was ist die Motivation dahinter? Das war einfach zu wenig.
Dennoch möchte ich noch einmal herausstellen, dass der Einstieg sehr gelungen ist und die Handlung immer wieder Überraschungen bietet. Am Ende bleibt aber das Gefühl, dass der Comic viel runder hätte sein können, denn die Grundidee ist wirklich toll. DC hat mit der “DCeased”-Reihe vorgemacht, wie man so ein Konzept wesentlich stringenter und emotional packender umsetzt.

Meine Bewertung:

7/10 kleine Handpistolen

Von Tony K

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