Der heutige Nachruf gilt einem Spiel, dass es leider nicht geschafft hat sich auf dem deutschen Markt einen festen Platz zu sichern. Nach dem Basisspiel und einer Erweiterung war Schluss, während die englische Ausführung darüber hinaus noch 4 zusätzliche Erweiterungen und 4 Promos spendiert bekommen hat.
Auch wenn das Spiel (selbst im englischsprachigen Raum) relativ unbekannt geblieben ist, so hat sich das Spielprinzip bewährt und wurde im geistigen Nachfolger Dicemasters etwas überarbeitet erneut auf den Markt geworfen. Dieses Mal sehr erfolgreich.
Quarriors!
„Dominion mit Würfeln“ Egal wer von dem Spiel spricht, jeder hat diese Formulierung schon verwendet. Denn sie trifft genau den Kern des Spiels. Wir haben hier einen Deckbuilder in dem wir statt ein Kartendeck zu bauen einen Würfelbeutel befüllen.
Das Thema ist genauso aufgesetzt wie bei Dominion und auch wenn das Spielprinzip kein neues ist so schafft es dieses Spiel doch ein völlig neues Spielgefühl zu vermitteln.
Während unseres Zuges ziehen wir blind 6 Würfel aus unserem Beutel, würfeln diese und arbeiten mit dem Ergebnis. Hier können wir entweder Quiddity (Anm. d. Autors: die Ressource), verschiedene Effekte, Zauber oder Monster erwürfeln.
Für unsere Ressourcen kaufen wir uns neue Würfel und schmeißen gleichzeitig die nervigen und nutzlosen Standardwürfel raus. Die neuen Würfel die wir uns kaufen stammen aus der allgemein verfügbaren Auslage in der Mitte und dienen dazu
unser Deck bzw. unseren Sack (Chihihi er hat Sack gesagt) langsam zu verbessern.
Wie gewinnt man eigentlich? Naja, wie das halt so ist, mit Punkten.
Diese Punkte bekommt man indem man Kreaturen beschwört. Hierfür muss ich mir erst entsprechende Kreaturenwürfel kaufen, dann diese Kreatur ziehen und auch würfeln (denn auch auf den guten Kreaturenwürfeln sind „nutzlose“ Seiten) und gleichzeitig brauch ich aber auch noch Quiddity die nicht nur dem Kaufen sondern auch dem Beschwören dient.
Check?
Ok, jetzt hab ich die Kreatur stehen. Ganz dem Naturell entsprechend prügeln die erst mal wild um sich und versuchen gegnerische, bereits auf dem Tisch befindliche Kreaturen zu vernichten. Wenn der Gegner dran ist, versucht er natürlich das gleiche. Sollten unsere beschworenen Kreaturen bis zu unserem nächsten Zug überlebt haben, werden sie vom Brett genommen und gewertet, was uns die heiß ersehnten Siegpunkte einbringt.
Is doch ganz leicht, oder? Klingt aber auch leider nicht so spektakulär… Bis man es spielt.
Denn im Spiel selber baut sich eine gewisse Spannung auf die dieses Spiel so gut macht. Man fühlt sich an Magic erinnert. Man kämpft um sein Leben, hofft auf die richtigen Würfel und die richtigen Seiten. Einfach großartig.
Wem das irgendwann zu langweilig wird, der kann auf die Erweiterungen zurückgreifen, die mehr Würfel oder auch verschiedene neue Mechaniken bieten. So kommen korrumpierte Varianten bestehender Kreaturen dazu, man kann Kreaturen auf Abenteuer schicken und auf große Belohnungen hoffen, man kann sich der Macht größerer Artefakte bedienen oder aber auch den ewigen
Kampf zwischen Licht und Dunkelheit aufleben lassen. Ich habe selten ein so wandelbares und wunderbares Spiel erlebt, das absolut zu unrecht eingestampft wurde. Fans von Dicemasters werden das anders sehen, aber für mich hat Quarriors! da einfach die Nase vorne, da Quarriors! abgeschlossen ist, sprich ich kaufe ein Set und habe alles was ich brauche. Dicemasters ist ein CCG, ein Collectible Card (bzw. Dice) Game, sprich ich kaufe blind Booster und hoffe zu finden was ich will. Diese Zeiten sind für mich vorbei.
In diesem Sinne, gehet hin und kaufet Quarriors! auf dass euch die Langeweile vergehe und nie mehr heimsuche.
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl .