Crossover 2: Die Groschenheft-Plage

Nach dem Crossover hat sich die Welt stark verändert und Comics sind ein verhasstes Medium. Als wäre das nicht schon schlimm genug für all die Künstler, die damit ihr Geld verdienen, macht auch noch ein mysteriöser Killer Jagd auf sie. Ellie, Ryan und eine geheime Regierungsorganisation wollen der Sache auf den Grund gehen. Dabei ist nicht ganz klar, wer auf welcher Seite steht und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen immer mehr.

Metaebene einer Metaebene

Donny Cates setzt die Reihe gekonnt fort und baut wieder sehr viele Comic-Anspielungen in die Handlung ein. Dabei zitiert er immer wieder sich selbst und andere Comiczeichner. Das geht sogar so weit, dass die Künstler ihre eigenen Passagen selbst in die Handlung geschrieben haben. Das klingt nicht nur sehr Meta, das ist es auch und nichts für unaufmerksame Leser und Leserinnen.
Neben all den Metaebenen, die die Künstler auf diese Weise schaffen, erzählen sie eine gelungene und an manchen Stellen sogar sehr tiefgründige Geschichte.

Bilder mit viel Abwechslung

Geoff Shaw zeichnet, wie schon im ersten Band, den größten Teil der Fortsetzung. Allerdings hat er sich Verstärkung geholt und so zeichnen andere namhafte Künstler wie Michael Avon Oeming mit.
Das sorgt für viel Abwechslung in der Bildgewalt und fügt der Atmosphäre eine weitere Metaebene hinzu, ohne dabei zu stören.
Alles in allem ist Crossover einfach eine Augenweide und weiß zu überzeugen.

Mein Fazit:

Das Künstlerteam hat mit diesem Werk ein erstaunliches Universum geschaffen, dem man an manchen Stellen nicht immer leicht folgen kann. Aber das Wichtigste ist: Crossover macht verdammt viel Spaß und weiß zu unterhalten.
Das müssen auch die beteiligten Künstler so empfunden haben, denn diese Energie habe ich beim Lesen immer wieder gespürt. Aber nicht nur das, einige Autoren haben auch die Gelegenheit genutzt, emotionale Themen anzusprechen, die sie selbst beschäftigen und so für ein wenig Tiefgang gesorgt.
Ich bin sehr gespannt, wohin die Reise geht und hoffe, dass noch viele Comic-Künstler mitmachen.
Wie schon beim ersten Band muss man auch hier wieder sagen, dass dies ein Comic von Comicfans für Comicfans ist. Also nicht unbedingt für neue Leser und Leserinnen geeignet.

Meine Bewertung:

9/10 kleine Comicseiten