April 19, 2024
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Aquaman Andromeda

Autor:In:Ram V
Zeichner:In:Christian Ward
Verlag:DC Black Label / Panini
Genre:Superhelden
Seiten:164
Format:Hardcover (Albenformat)
Preis:39,00€

Als ein unbekanntes Flugobjekt vom Himmel in die Weltmeere stürzt, wird ein amerikanisches Erkundungsteam entsandt, um die Lage zu untersuchen. Doch nicht nur die Menschen wollen wissen, was da abgestürzt ist, sondern auch der König der Meere Aquaman selbst.
Neben den Gefahren der Meere trifft das Forschungsteam auf etwas, das ihr Leben für immer verändern wird. Denn sie müssen sich ihren tiefsten Ängsten stellen.

Kreativität danke des Black Labels

Im Gegensatz zur regelmäßig erscheinenden Aquaman-Reihe hat diese Ausgabe alle Freiheiten. Ram V, der Autor nutzt diese und erzählt eine erfrischend neue Geschichte rund um den König der Meere.
Aquaman ist mehr ein Mythos, den sich die Menschen erzählen, und seine Existenz ist nicht bewiesen. Das bringt eine angenehme Frische und Bodenständigkeit in die Geschichte.
Außerdem wird auch Atlantis von einer anderen Seite beleuchtet und seine Entstehungsgeschichte anders erzählt, als es Aquaman Fans gewohnt sind. Zumindest für mich war das etwas Neues.

Ungewöhnliche Ansätze

Neben den bereits genannten Aspekten der Handlung finden sich auch ungewöhnliche Ansätze in der Erzählung. So finden sich beispielsweise Grusel- und Horrorelemente, die für eine Superheldengeschichte eher untypisch sind. Hinzu kommt eine sehr kompromisslose Erzählweise, denn der Comic nimmt keine Gefangenen. Oder sagen wir, nur sehr wenige.
Im Großen und Ganzen ist die Erzählweise sehr ruhig, wird aber gerade zum Ende hin sehr spannend und auch brutal. Der Comic hat mich immer wieder an Pandorum oder ähnliche Sci-Fi-Horrorfilme erinnert.

Die Bilder

Aquaman Andromeda ist sehr passend im Aquarellstil koloriert und verwendet nur sehr wenige Zeichnungen. Dadurch wirkt der Comic sehr stilvoll und thematisch passend, aber auch detailarm.
Dies fällt besonders bei den Gesichtern der Figuren auf. Leider entsteht dadurch immer wieder das Problem, dass die Figuren nicht immer klar zu erkennen sind. Dies hemmt den Lesefluss.
Abgesehen von den genannten Kritikpunkten präsentiert der Band aber immer wieder Bilder, die absolut atemberaubend sind und zum längeren Betrachten einladen.
Außerdem werden immer wieder Stilmittel eingesetzt, die vom eigentlichen Zeichenstil stark abweichen. Damit will der Künstler besonders abstrakte oder ungewöhnliche Dinge hervorheben. Aus Spoilergründen kann ich leider nicht näher darauf eingehen.

Mein Fazit:

Aquaman Andromeda macht es mir nicht leicht und ich bin wieder einmal hin und her gerissen. Auf der einen Seite finde ich den erfrischenden Ansatz sehr gut und die Freiheit des Black Labels wird sehr schön genutzt.
Andererseits weiß der Comic nie so recht, was er sein will. Der Gruselaspekt wird zwar angesprochen, aber nie wirklich genutzt. Und genau das ist das Problem, denn im Grunde will der Comic genau das sein. Dafür sind die Stilmittel, derer sich der Autor bedient, viel zu offensichtlich.
Auch der Zeichenstil ist Fluch und Segen zugleich. Es gibt Bilder, die unfassbar schön sind und andere, die wirklich schrecklich aussehen.
Was aber bei diesem Comic überwiegt ist das Ende und das ist wirklich verdammt stark und konnte mich sogar emotional mitreißen.
Kann ich das Buch also empfehlen? Diese Frage kann ich leider nicht mit einem klaren Ja beantworten. Der Preis ist schon sehr hoch für ein nicht ganz ausgereiftes Gesamtwerk. Hat es mich trotzdem unterhalten? Verdammt ja.
Außerdem war ich einfach froh, Aquaman im Black Label zu sehen und eine erfrischend andere Geschichte zu lesen.

Meine Bewertung:

7/10 kleine rothaarige Puppen

Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Danke für die Bereitstellung.