Autor:In: | James Tynion IV |
Zeichner:In: | Alvaro Martinez Bueno |
Verlag: | DC / Panini |
Genre: | Horror |
Seiten: | 196 |
Format: | Softcover |
Preis: | 25,00€ |
Walter hat die Kontrolle über das Haus am See verloren und seinen Mitbewohnern das Gedächtnis geraubt. Außerdem hat er einige Veränderungen vorgenommen und versucht die Gruppe mit Bauplänen und Projekten abzulenken. Dies gelingt ihm nur mäßig und diesmal eskaliert die Situation noch heftiger.
Eine idyllische Reise
Wie schon im ersten Band beginnt der Comic sehr ruhig und entspannt. Doch der Schein trügt und vor allem gegen Ende des Comics geht es dramatisch zur Sache. Dabei ist Tynnion, wie so oft in seinen Werken, nicht zimperlich und scheut keine Kompromisse. Die wahre Stärke der Fortsetzung liegt aber, wie bei so vielen Comics des Autors, in den Dialogen. Tynion versteht es wie kein anderer, fesselnde und intelligente Dialoge zu schreiben, die einen gleichzeitig tief in die Atmosphäre der Geschichte hineinziehen. Großartig.
Auch die Charaktere bekommen noch mehr Tiefe und es wird klarer, in welcher Beziehung sie zu Walter stehen. Es wird auch deutlich, dass einige ihm näher stehen und andere weniger.
Chaotische Bilder
Im Wesentlichen unterscheidet sich die Darstellung im zweiten Band kaum vom Vorgänger. Die Situationen, in denen Walter die Fassung verliert und seine menschliche Fassade kurzzeitig fällt, kommen nun viel häufiger vor und zeigen, wie wenig er noch Herr der Lage ist. Das wird visuell wieder sehr erschreckend dargestellt. Alvaro Martinez Bueno ist dafür genau der Richtige und das wird im zweiten Band noch deutlicher. Generell schafft er sehr stimmige Bilder, die in der Tonalität sehr abwechslungsreich sind und sich optisch voneinander abheben.
Mein Fazit:
Über das Pacing des zweiten Bandes der Haus am See-Reihe lässt sich streiten. Es hat fast schon etwas von “Täglich grüßt das Murmeltier”, denn es werden immer wieder Dinge wiederholt, aber mit neuen Erkenntnissen. Das hilft, die Komplexität der Handlung zu verstehen oder ihr zu folgen. Komplexität ist ein gutes Stichwort, denn gerade zum Ende hin öffnet sich der Rahmen der Handlung immer weiter und neue Geheimnisse tun sich auf. Es ist ganz anders, als ich es erwartet hätte, und der Comic entwickelt sich in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hätte.
Ich bin gespannt auf den zweiten Zyklus und wohin mich das Autorenteam hier entführen möchte.
Für mich ist dieser Comic wieder etwas ganz besonderes aus der Feder von James Tynion IV und eine klare Empfehlung.
Meine Bewertung:
10/10 kleine Akupunkturnadeln
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