Passend zu Kingdom Death könnte ich jetzt natürlich auf Kickstarter als Plattform für kleine Herzensprojekte eingehen oder auf die irrsinnige Summe die Kingdom Death: Monster 1.5 eingebracht hat, aber stattdessen widme ich mich lieber einem anderen Thema:
Tulpen oder Immobilien – Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund.
-oder-
Kickstarter als Geldanlage
Immer öfter höre ich Geschimpfe und Gezeter, dass doch jetzt wieder diese vermaledeiten Abzocker viel zu viel für ihr Zeug verlangen.
Ihr Zeug sind meistens seltene Kickstarter-Artikel, die sich hoher Beliebtheit erfüllen.
Zum Beispiel ganze Zombicide Pakete, die alles enthalten was es gab, einzelne Kickstarter Boni, wie bei Blood Rage, vergriffene Artikel in kleiner Auflage wie KD:M-Erweiterungen oder ganze Spiele die es nicht in den Handel geschafft haben, z.B. The 7th Continent.
Lohnt sich das ganze überhaupt nach Versand und Zoll und und und? Nun ja, im Beispiel von Kingdom Death: Monster, hier war die Preisspanne besonders groß. Während der zweiten Kickstarter Kampagne kosteten die Erweiterungen 50% des Ladenpreises, erzielten aber nach Auslieferung auf Ebay Preise von bis zu 300% des Ladenpreises, das stolze 6-fache!
In Zeiten der Finanz- und Wirtschaftskrisen, geprägt durch eine Niedrigzinsphase, kann man nirgends sonst mit materiellen Gütern eine derartige Marge erzielen. Wir dürfen es nicht beschönigen, das wovon ich gerade rede ist reine Spekulation, wie mit Aktien, Edelmetallen, Lottoscheinen oder Tulpen. Man muss das richtige kaufen und zum richtigen Zeitpunkt wieder verkaufen.
Wer Pech hat und sich verspekuliert bleibt vielleicht auf seinem Los sitzen.
Allerdings muss man sagen, dass (rein subjektiv betrachtet) die mögliche Gewinnaussicht immer weiter abnimmt, da mittlerweile immer mehr meinen das große Geld damit machen zu können.
Gleichzeitig steigt (rein subjektiv betrachtet) die durchschnittliche Förderungssumme bei Kickstarterspielen.
…und ich vermute, dass dies wiederum zu einer erhöhten Anzahl an Kickstarter Projekten führen wird. Nicht, weil mehr Leute eine gute Spielidee haben und diese umsetzen wollen, sondern weil mehr sehen wieviel Geld so ein Projekt vermeintlich einbringen kann.
Wo Kickstarter in anderen Bereichen schon wieder langsam auf dem Rückzug ist, wird sich der Trend bei den Brettspielen dann wohl noch ein wenig so weiter entwickeln. Und gemäß den Gesetzen der Marktwirtschaft landen wir irgendwann bei einer ausreichenden Versorgung des Marktes und diese Wucherpreise haben ein Ende.
Jaaaaa, wer’s glaubt. Wenn ich das wirklich vorhersagen könnte würde ich diesen Artikel in meiner persönlichen Skihütte auf meinem persönlichen Gletscher schreiben.
Ich jedenfalls hoffe für mich, dass diese Geldmacherei auf dem Sekundärmarkt bald ein Ende hat. Sollen se doch alle das große Paket daheim liegen haben und sich gegenseitig mit dem Kaufpreis dauernd weiter unterbieten bis wir wieder beim Kickstarterpreis enden.
Kann uns allen nur recht sein.
So, ich bin raus und geh jetzt mal Tulpen kaufen.
[Wer wissen will was die blöden Tulpen mit dem Thema zu tun haben, googel einfach mal „Tulpenmanie Wikipedia“. The more you know.]
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl .