Heute möchte ich eine Lanze brechen für all die kleinen Kartenspiele, die haufenweise in den Regalen liegen und dort ein trauriges Schattendasein fristen. Warum ist das so?
Nun ja, es gibt eine wahrlich unübersichtliche Flut von kleinen bunten Boxen die alle irgendwie ähnlich aussehen, kosten und wirken. In jedem Müller gibt es eines dieser Regale die von oben bis unten, von ganz links bis ganz rechts mit kleinen Kartenspielen gefüllt sind.
Wie soll ich da denn mein neues Highlight finden?
Tja, keine Ahnung.
Für mich ist das nicht weniger klar als für die Ommi von Nebenan. Es wird ja auch nicht leichter, denn jedes Jahr kommen mehr kleine Kartenspiele als große regalfüllende Boxen. Dies weißt auch gleich wieder auf ein Problem hin, das die kleinen haben:
Eine große Schachtel hat viel Platz für Bilder, Texte und Inhalt. Wie soll so eine handteller große Fläche Spielspaß, Emotionen und hochwertiges tolles Eye-Candy (sprich Material) transportieren? Geht nicht, genau.
Deshalb sind diese kleinen Dinger in meiner Sammlung auch äußerst rar gesäht. Lange Zeit war „The Grizzled“ das kleinste Spiel meiner Sammlung.
Aber durch mehrere unvorhersehbare Begegnungen mit diesen kleinen Dingern hat sich meine Sichtweise hierzu deutlich geändert.
Jetzt weiß ich, in so kleinen Spielen steckt ein Haufen Spielspaß, mehr noch, sie sind meist um einiges zugänglicher für Nicht-Spieler, denn so gut wie jeder hat so eins daheim liegen, Wizard, Bohnanze, Stichspiele usw…
Auch wenn wir Weihnachten jetzt ganz knapp verpasst haben möchte ich trotzdem ein paar kurz vorstellen, denn eine nächste Gelegenheit zum Konsum kommt bestimmt…und wenn es nur der Umtausch von der x-ten gleichen Krawatte ist.
Skyjo: Wer unseren Youtube Kanal verfolgt kennt vielleicht das Video wo wir im Ultracomix das erste Mal Skyjo spielen. Das ging mir nicht mehr aus dem Kopf und seitdem ist es das Spiel, dass bei uns relativ viele Einsätze hatte. Worum geht es? Jeder hat ein verdecktes Raster aus Karten vor sich liegen und muss versuchen diese Karten aufzudecken und mit möglichst kleinen Punktewerten zu füllen. Sobald einer alle Karten aufgedeckt hat ist das Spiel vorbei und es wird gewertet. Sehr leicht zu lernen, für große Gruppen, schnell gespielt – Eignet sich für den Rommé-Fan der Familie
6 nimmt!: Hat jetzt auch schon viele Jahre auf dem Buckel und hat sich gut bewährt. Vor kurzem durfte ich es auch endlich mal antesten und war gleich freudig überrascht. Es geht darum seine eigenen Handkarten abzulegen und möglichst wenig Punkte zu kassieren. Hierbei darf auch ein bisschen geblufft und gepokert werden. – Eignet sich für Fans von Wizard, UNO, MauMau, Hearts und ähnliche.
Njet: …ist ein klassisches Stichspiel bei dem allerdings vorher die Trumpffarbe und ähnliche Einschränkungen gemeinsam ermittelt werden indem man auf einem kleinen Tableau darauf … „bietet“? Joah, so kann man es sagen. Geeignet für Fans von Schafkopf, Doppelkopf, Skat.
Maskmen: Ist von den genannten das „wenigste“ aber zugleich lauteste Spiel. Klassisches Leiter-Spiel bei dem man den Vorgänger immer überbieten muss indem man entweder mehr Karten gleicher Wertigkeit ablegen muss oder stärkere Karten. Der Spaß kommt beim Thema auf: Wir sind Promoter von Mexikanischen Wrestlern, sog. Luchadores, und bei jedem Ausspielen müssen die natürlich standesgemäß angekündigt werden. Für Fans von UNO, MauMau, Schnauz usw.
Beasty Bar: Ein weiteres relativ thematisches Kartenspiel bei dem verschiedene Tiere versuchen in eine Bar zu gelangen. Wir kümmern uns um die Warteschlange und versuchen möglichst unsere Tiere in die Bar zu kriegen und die der anderen Spieler draußen zu halten. Für Fans von denklastigeren Dingen wie Bohnanza und evtl. Stichspielen (je nach Spielertyp)
Hanabi/The Game: Diese beiden sind auch einfache Leiter-Spiele ähnlich wie Maskmen nur spielt man hier zusammen und man hat ein Problem. Bei Hanabi kennt man seine eigenen Karten nicht. Was beide Spiele gemeinsam haben ist, dass man sich nicht frei unterhalten darf. Durch diese eingeschränkte Kommunikation wird eine extrem spannende Sache.
Für Fans von… joah…keine Ahnung. Ich finde sowas sollte jeder mal gespielt haben, weil es für die meisten einfach eine neue Erfahrung sein wird.
No thanks!: Ist ein Stichvermeidungs und –optimierungsspiel. Es liegt eine Karten offen aus und reihum entscheiden die Spieler ob sie die Karte nehmen oder dafür bezahlen sie liegen zu lassen. Wer nicht zahlen kann muss nehmen. Wer nehmen will oder muss sollte dies nach bedacht tun, denn wer die wenigsten Punkte hat gewinnt. Für Fans von Stichspielen
Sushi Go: Ist neben Beasty Bar am ehesten an den modernen Spielen dran. Hier werden Karten reihum gegeben und jeder darf sich immer nur eine raussuchen. Ausgewählt wird das was am Ende der Runde die meisten Punkte verspricht. Wer die meisten Punkte hat gewinnt. Für Fans von Bohnanza und Stichspielen
All diese Spiele eignen sich vom Enkel zur Großmutter, sind erhältlich und von sehr günstig bis günstig. (Nur bei Maskmen muss man vielleicht etwas suchen, da das von einem kleinen japanischen Verlag stammt)
Ich hoffe ich konnte euch etwas helfen…und wenn ihr euch beeilt habt ihr gleich noch ein Mitbringsel für die Silvesterparty.
Roll One – A Board Game Story Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl