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Früher, als ich noch ein kleiner Schnizzl war, war es einfach anders.

Da hat man sich dieses eine Ding zu jeder möglichen Gelegenheit gewünscht und irgendwann, irgendwann war es dann so weit, man hat den lang ersehnten Wunsch erfüllt bekommen, und die Welt war schön, alles war perfekt. Man hat sich Stunden, Tage, Wochen mit diesem einen Teil beschäftigt.

Bei mir war es damals mein SNES oder mein „Das Schwarze Auge – Die Burg des Schreckens“-Brettspiel. Ich hatte nicht viele Spiele für den Super Nintendo oder Gelegenheiten “Die Burg” aufzubauen. Trotz allem habe ich meistens noch draußen gespielt.  So kam es dann dazu, dass das Spiel (ich lass den SNES jetzt mal raus) eigentlich nie richtig gespielt wurde. Zwei drei Mal, das war’s. Aber trotzdem hat es viel „tabletime“ erlebt. Oft hab ich’s aufgebaut und halt irgendwie damit rumgespielt.

 

Heute ist das anders.

Heute fühlt man sich schon fast wie ein Drogensüchtiger. Das neueste Spiel kickt irgendwie gar nicht mehr so, na dann lieber schnell zum nächsten, wo der Hype den nächsten großen Kick verspricht und ihn dann doch nicht hält.

Woran liegt das? Ist es der cult of the new? Ist es die Schwämme an Neuheiten jeden Tag? Hat sich einfach die Zeit geändert? Oder haben WIR uns verändert?

Liegt es vielleicht daran, dass wir jetzt unser eigenes Geld nach Hause bringen? Dass wir uns unseren nächsten „großen“ Wunsch oftmals einfach so mir nichts dir nichts direkt selbst erfüllen können? Sind wir dadurch abgestumpft?

 

Um jetzt aber die Melancholie wieder aus dem Artikel rauszunehmen, ich habe dieses Gefühl wieder erlebt und das sogar in zwei verschiedenen Situationen.

 

Die erste ist schlichtweg KD: M. Mein Lieblingsspiel. Die Zeit die ich aufgewendet habe um herauszufinden ob es etwas für mich ist, ob es sein Geld wert ist, die Zeit die ich warten musste als es nicht verfügbar war, die Zeit die ich mit dem Zusammenbau und dem Spielen verbracht habe, die Zeit die ich nebenher noch damit verbringe, die Zeit und die Vorfreude auf die neuesten Erweiterungen die vielleicht hoffentlich 2020 oder 2021 ausgeliefert werden. Da fühlt man sich gleich wieder wie ein kleines Kind.

 

Mit der zweite Situation habe ich nicht gerechnet. Vielleicht war genau deshalb die Überraschung umso größer.

Als ich Starship Troopers (1976 von Avalon Hill) das erste Mal in Händen gehalten habe war es wieder da, dieses Gefühl. Ob es nun daran liegt, dass ich ein riesen Fan des Themas bin, oder einfach an dem Retro-Charme den auch meine alten Gameboy oder SNES Spiele versprühen…oder vielleicht auch an dem Wissen, dass ich dieses Spiel nirgendswo mehr herkriegen werde… Ich weiß es nicht, aber ich genieße jetzt die Freude und dieses wohlige Kribbeln noch etwas und nächste Woche erzähl ich euch dann, ob es was taugt oder nicht.

 

Bis dahin,

euer Psychater-Schnizzl

 

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl

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