Stille Post sollte eigentlich jedem ein Begriff sein.
Mit Stille Post Extrem wurde das Spielprinzip um die grafische Komponente erweitert.
Genau dieses Prinzip verfolgt
Mutabo, Mutabo Family & Kids, Mini-Mutabo von Drei Hasen in der Abendsonne
Die Mutabo-Reihe ergänzt das Bekannte um zwei Kartendecks mit denen jeder Spieler mitunter sehr abstruse und zugegeben auch schwieriger zu zeichnende Begriffe. Dies führt dazu, dass quasi keiner der Spieler seinen Begriff so richtig 100%ig erkennbar darstellen kann und erzwingt somit, dass alles ein riesen großer Quatsch wird.
Zuerst, wie immer, das Material:
Die Spieleschachtel ist etwas überdimensioniert, aber schön gestaltet und gibt gut wieder was uns im Spiel erwartet.
Die Karten haben eine gute Qualität und sind funktional aber auch ansprechend gestaltet. Zusätzlich dazu bekommt man 6 Bleistifte und einen Din A4 Block der schon entsprechend vorgedruckt ist. Der ist super und der Grund warum ich über die viel zu große Schachtel hinwegsehen kann. Der hätte sonst schlichtweg nicht reingepasst.
Jedes Spiel der Reihe hat ein eigenes Farbschema für die Karten. Bei der Familien-Version zeigt das sogar eine Abstufung nach dem Schwierigkeitsgrad des Begriffs an. Sehr gut gelöst.
Jeder Spieler zieht eine Karte von jedem Deck, sucht sich jeweils eine Satzhälfte raus und schreibt die oben auf seinen Bogen.
Dann wird der Bereich gefaltet und weitergegeben. Der nächste deckt den Bereich auf, zeichnet was er liest, faltet, gibt weiter.
Der nächste beschreibt was der vorherige gezeichnet hat, faltet, gibt weiter. Das ganze geht so lange bis das Blatt voll ist oder bis man beim Urheber des Begriffs angekommen ist. Am Ende amüsiert man sich über die künstlerischen Verfehlungen und startet die neue Runde.
Mir persönlich gefallen Spiele nicht die einen dazu zwingen jetzt auf Kommando lustig zu sein. Für mich muss der Humor beim Spielen entstehen. Und genau das schafft Mutabo. Auch wenn man etwas das Gefühl hat durch die merkwürdigen Begriffkombinationen („Ein leckerer Meisenknödel“ + „begegnet einem Bigfoot in der Tundra.“) in die entsprechende Richtung geschoben zu werden sind die Begriffe an sich schon witzig und rufen „stutzen“ und „Haare raufen“ hervor wie ich das jetzt gemalt bekomme. Gleichzeitig muss ich mich dann mit den Kunstwerken meiner Mitspieler rumschlagen und hoffen einigermaßen das beschreiben oder malen zu können was ich auf dem Zettel vorfinde.
Man fühlt sich von Mutabo weniger geschoben als etwas mehr an die Hand genommen.
Zwei kleine Punkte hätte ich die nochmal bereden möchte.
Der erste ist das Spielziel. Bei Mutabo ist der Weg das Ziel. Es geht darum Spaß zu haben und zu lachen. Somit gibt es auch keine Punkte, keine Gewinner, keine Verlierer. Das muss man wiederum mögen. Es gibt genug Spiele bei denen dennoch Punkte vergeben werden (können). Wenn man eher so der kompetetive Typ ist, dann sollte man sich eher an die halten.
Der zweite ist eine Sache die mir beim Spielen missfallen hat:
Der 1. Schritt ist es die Karten aufzudecken, die gewählten Begriffe aufzuschreiben und den Zettel weiterzugeben. Das ist in meinen Augen nicht so geschickt gewählt. Warum kann nicht der erste, nachdem der Begriff aufgeschrieben wurde, gleich noch eine Zeichnung anfertigen? Für mich ergibt das eine verschenkte Aktion, denn es wissen ja dann schon zwei den korrekten Begriff. Wenn ihn aber wirklich nur der erste kennt ist die Abweichung nochmal eine Stufe stärker…wisst ihr was ich meine?
Ich spiel’s jedenfalls so. Mein Spiel meine Regeln, muahahahaha.
Wo war ich? Mutabo. Tolles Partyspiel. Auf der Homepage dreihasenspiele.de gibt es Vorlagen für 4-8 Spieler zum Download und wem das nicht reicht, der kann aus drei verschiedenen Varianten mit verschiedenen Begriffen wählen.
Mini-Mutabo unterscheidet sich dahingehend von den beiden anderen, dass es in einer kleinen Kartenbox kommt und nur Regeln und Begriffskarten liefert. Um den Rest (Papier und Stift) müssen sich die Spieler selbst kümmern. Dafür kostet es auch nur die Hälfte. Ist also perfekt als Geschenk, oder so…
So und wer mir jetzt die beste Interpretation von „Ein schlecht gefälschter Goldbarren…“ „…friert wie ein Schneider.“ schickt der bekommt irgendwas von mir. Was? Das lass ich mir noch einfallen.
(Vielen Dank an die Drei Hasen in der Abendsonne für dieses Rezensionsexemplar)
Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl