Autor:In: | Simon Spurrier |
Zeichner:In: | German Erramouspe |
Verlag: | Avatar / Dantes Verlag |
Seiten: | 148 |
Format: | Hardcover |
Preis: | 22,00€ |
ISBN: | 978-3-946952-54-1 |
Es steht schlecht um die Familie Leveret, denn sie ist zerrüttet und jeder einzelne begibt sich auf einen Pfad, der direkt in den Abgrund führt. Vater Stote Leveret probiert sich neuerdings als Schuldeneintreiber und geht dabei auf brutalste Art und Weise vor. Jedes Mittel scheint ihm Recht zu sein, zu dem findet er auch noch gefallen daran. Seine Söhne verlieren sich in radikalen Gruppierungen und lassen sich schamlos ausnutzen.
Stotes Schwester ist einer Polizeikorruption auf der Spur, von der sie besser die Finger lässt. Doch alles ist miteinander verwoben und birgt ein großes Geheimnis.
Die Macht des zweiten Bandes.
Mit der zweiten Ausgabe zeigt der Autor, wie sehr er sein Handwerk versteht. Die Handlung ist Spannend erzählt und motiviert unheimlich zum Weiterlesen. Es ist kaum möglich, den Band aus der Hand zu legen.
Die große Stärke dabei ist, dass sich Simon Spurrier nicht mehr auf das Erklären der Welt konzentrieren muss. Er kann den vollen Fokus auf die Handlung legen. Das hat sich bereits auf den letzten Seiten der ersten Ausgabe bemerkbar gemacht und wird mit der Fortsetzung noch viel deutlicher. Besonders stark dabei fand ich die zweite Hälfte des Comics, die ein atemberaubendes Tempo an den Tag legt und dabei eine Spannung erzeugt, die ihresgleichen sucht.
Hervorheben muss ich dabei die starken Dialoge zwischen den Charakteren. Ob es emotionale Gespräche sind oder Intrigen, die ausgespielt werden. Jedes Wort sitzt und hat Gewicht.
Magische Bilder.
Optisch hat sich nicht viel getan, da das Künstlerteam zum Vorgänger gleich geblieben ist. Das soll alles andere als negativ klingen, denn mir haben die präsentierten Bilder sehr gefallen. Auch wenn mir im zweiten Band deutlich bewusster geworden ist, dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte Charaktere zu erkennen. Das ist aber meckern auf hohem Niveau und ist etwas worüber ich hinwegsehen kann. Außerdem spielt der Comic an einer Stelle sogar mit diesem Kniff, was eine gewisse Meta-Eben mit einbaut. Nicht schlecht.
Mein Fazit:
Für mich war der zweite Teil von Disenchanted nochmal eine Ecke besser als die erste Ausgabe. Leider liegt das an der Bürde, die Welt den Lesenden erklären zu müssen und kann daher nicht viel dafür. Darum soll es an dieser Stelle aber auch nicht gehen. Besonders in der zweiten Hälfte der zweiten Ausgabe hat mich der Comic komplett abgeholt und in seinen Bann gezogen. Wie alles miteinander verwoben wurde und wie geschickt Simon Spurrier das Final inszeniert, wirklich großartig.
Aber nicht nur die Handlung an sich, sondern die ganze Welt, die der Autor erschaffen hat, ist so fantastisch und zugleich unfassbar dreckig. Das hat definitiv Potenzial für eine Serie oder einen Film.
Meine Empfehlung geht also raus an alle Fantasy-Fans, die eine intelligente und dreckige Geschichte lesen möchten. Ich bin begeistert!
Meine Bewertung:
10/10 große Menschenfinger
Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Danke für die Bereitstellung.
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