Autor:In: | David Zane Mairowitz |
Zeichner:In: | Robert Crumb |
Verlag: | Reprodukt |
Seiten: | 176 |
Format: | Softcover |
Preis: | 17,00€ |
ISBN: | 978-3-943143-54-6 |
Franz Kafka ist einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Stilmittel war so einzigartig, dass er nach seinem Ableben großen Einfluss auf andere Schreibende genommen hat.
Diese Werke werden passenderweise als Kafkaesk bezeichnet.
Die Umsetzung
Für den Inhalt ist David Mairowitz verantwortlich. Er hat sich bereits in der Vergangenheit einen Namen als Dichter und pointierter Texter gemacht. Das macht sich auch bei diesem Comic sehr bemerkbar.
Denn der Text ist sehr poetisch und steckt voller Tiefgang. Davon gibt es auch jede Menge, denn der Aufbau der Seiten ist nicht wie in klassischen Comics. Es gibt keine feste Fensterstruktur mit Figuren und Sprechblasen.
Diese kommen zwar auch ab und zu vor, aber hauptsächlich sind die Seiten sehr Textlastig und mit einzelnen Bildern verziert.
Im Inhalt geht es viel mehr um Franz Kafka selbst als um sein geschriebenes. Seine Werke werden zwar immer wieder erwähnt und auch beschrieben bzw. gezeigt, aber nehmen nicht den Großteil dieses Sachcomics ein.
Die Optik
Wie oben bereits beschrieben sind, die Bilder eher Beiwerk als Hauptteil. Das ist nicht schlimm, denn die Symbiose zwischen Text und Zeichnungen funktionieren trotzdem hervorragend.
Das gelingt den beiden Künstlern durch perfekte Abstimmung von Bild auf Text. Die von Robert Crumb gelieferte Kunst spiegelt perfekt den Inhalt des geschrieben wider.
Dies hilft auch dabei, den Text zu verstehen und der Handlung zu folgen.
Der Stil von Robert Crumb ist relativ einfach gehalten. Die Zeichnungen kommen in Schwarz und Weiß daher und sind mit feinem Bleistift Strichen gezeichnet.
Crumb verliert sich dabei in den Details und zeichnet seine Bilder extrem detailliert. Es ist wirklich beachtlich, wie viele einzelne Striche er bei der Gestaltung verwendet.
Mein Fazit:
Ich persönlich wusste vor dem Lesen dieses Sachcomics nicht viel über Kafka. Diese Lücke konnte ich mit diesem Band sehr gut füllen.
Ich habe mich beim lesen zu keiner Sekunde gelangweilt und war sehr interessiert zu erfahren, wie Franz gelebt hat.
An einigen Stellen konnte ich dem Autor nicht ganz folgen, da die Zeitsprünge in der Zeitlinie zu schnell waren. Dadurch hatte ich immer wieder das Gefühl, wichtige Passagen aus dem Leben Kafkas zu verpassen.
Nichtsdestotrotz liefern die beiden Künstler einen sehr guten Sachcomic ab. Der besonders für interessierte Leser:innen, die noch nicht viel über Kafka wissen, ein Mehrwert sein kann.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dabei unschlagbar.
Meine Bewertung:
9/10 kleine Käfer
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