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VUCA Simulations übertrifft sich mit jedem Spiel immer wieder selbst was die Produktionsqualität angeht. So auch mit

 

The Chase of the Bismarck: Operation Rheinübung

 

Eine riesen Box. Schwer wie sau. Voll bis zum Rand.

 

Bismarck ist ein Spiel für zwei Spieler bei dem einer der beiden versucht als deutscher Admiral die Jungfernfahrt der Bismarck zu einem Erfolg zu führen, während der andere versucht mit der Royal Navy das Kapitel Bismarck vorzeitig zu beenden.

Anhand meiner Wortwahl kann man auch schon ein bisschen drauf schließen was sich alles auf dem Brett befindet: die deutschen führen die Bismarck, die Prinz Eugen und 3 Zerstörerflottillen in die Schlacht. Die Briten die Royal Navy. DIE Royal Navy, sprich das 32063205 fache davon.

 

Gespielt wird auf 3 Spielbrettern. Jeder Spieler hat ein eigenes großes Spielbrett hinter einem Sichtschirm. Dort werden die Einheiten im Geheimen bewegt und man versucht herauszufinden wo sich der Gegner befindet. Den muss man entweder mit eigenen Schiffen aufstöbern oder man schickt Flugzeuge raus die versuchen herauszufinden wo sich die gegnerischen Schiffe befinden.

Aber nur finden reicht nicht, man muss sie auch verfolgen, damit man angreifen kann.

 

Diese Suche ist das Bindeglied zwischen allen, wirklich gut erdachten, Teilen des Spiels aber eben genau hier ist seine größte Schwäche, zumindest in meinen Augen.

Ja, es ist thematisch sehr gut dargestellt, dass man in Zeiten ohne 100%ige Radarabdeckung den Gegner wirklich optisch suchen und finden muss. Aber in einem Spiel nimmt das leider sehr den Drive raus. Ich muss erst mal meine Flieger rausschicken um überhaupt eine Ahnung zu haben wo der Feind sein könnte. Allein dafür ist das Brett schon viel zu groß und die Reichweiten zu eingeschränkt. Zumal man auch nicht den ganzen Kurs absuchen kann sondern nur zwei Hexfelder pro Flieger. Danach landen die Flieger und müssen mindestens eine Runde aussetzen um wieder fitgemacht zu werden. Das bedeutet wenn ich Glück hatte und etwas entdeckt habe muss ich nächste Runde gleich wieder ein Flugzeug rausschicken um das Schiff zu verfolgen. Ansonsten verliere ich den Kontakt wieder.

Da ich aber sehr viele Flieger brauche um überhaupt ordentlich suchen zu können, habe ich im Normalfall kein weiteres Flugzeug in Reichweite übrig, das die Verfolgung aufnehmen kann. Also muss ich in zwei Runden wieder suchen und von vorne anfangen.

Thematisch sehr passend, aber spielerisch leider nicht wirklich befriedigend.

 

Wenn sich dann zwei Flottenverbände treffen werden die Einheiten auf das Kampfboard transferiert, dafür gibt es dann größere schönere Counter. Dort wird dann die Seeschlacht ausgetragen. Die Position wird relativ abstrakt über eine Leiste geregelt, aber das funktioniert in meinen Augen sehr gut. Hier wird nun so lange gekämpft bis entweder eine Seite flüchten kann oder siegreich ist.

 

Am Ende einer Runde gibt es noch die Chance auf einen Zufallsfund und auf Uboot Angriffe. Und dann geht das Spiel von vorne los. Am Ende der Mission werden dann die Siegpunkte gezählt und ermittelt wie erfolgreich die Operation Rheinübung war.

 

Ein wichtiges Merkmal des Spiels ist auch noch die Sichtbarkeit. Hier fließen die Tageszeit, das Wetter und verschiedene andere Faktoren noch ein.

Dies ist so ziemlich die bestimmende Größe im Spiel, denn bei schlechter Sichtbarkeit macht eine Suche relativ wenig Sinn und das ist auch das worauf der Deutsche hoffen kann. Möglichst unentdeckt Strecke machen und hier und da mal was abgreifen oder aber den Gegner gezielt in eigenes Gewässer locken.

 

Das Spiel hat sehr viel zu bieten. Von der wunderschönen Aufmachung (das Spielbrett könnte man sich so an die Wand hängen) über die vielen Möglichkeiten bis zu der thematischen Umsetzung. Bismarck ist ein tolles Spiel…

…aber mich hat es in der Suchphase verloren, weil es in meinen Augen zu viel „im Trüben fischen“ ist. Das ist einfach etwas zu unbefriedigend. Leider leider.

 

Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl

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