Stalingrad Pocket ein SCS-Spiel von The Gamers
Trockener könnten wir diesen Post nicht anfangen…
Stalingrad Pocket ist das erste Spiel der Standard Combat Series Reihe und ist 1993 im Original bzw. 1996 in der zweiten Edition erschienen.
Eine map, 420 counter sheets und so gut wie keine Regeln.
Mittlerweile gibt es auch SCS-Titel mit mehreren Maps und gut über tausend Countern. Was aber die ganzen Jahre über gleich geblieben ist, denn die Serie ist bis heute aktiv und 2021 erschien erst der aktuellste Titel, sind die wenigen Regeln. 8 Seiten für die Serie und dann nochmal eine Hand voll für das individuelle Spiel.
Dabei muss man aber erwähnen, dass diese 8 Seiten Series-rules von erfahrenen Spielern fast schon übersprungen werden können. Die erklären was eine Zone of Control ist, wie die Bewegung funktioniert… nur ganz grundlegende Sachen.
Bei all diesen Ausführungen darf man sich aber nicht täuschen lassen. SCS bedeutet nicht gleich, dass das Spiel kurz oder einfach oder klein ist. Lediglich das Regelwerk dahinter ist sehr einsteigerfreundlich und ermöglicht einen schnellen Einstieg. Das Spiel selbst, bzw. das Szenario das man dann anhand der Regeln spielen will reicht von einzelnen lokalen Gefechten wie z.B. Stalingrad Pocket bis hin zu ganzen Kampagnen über viele Kilometer z.B. wie bei „North Africa: Afrika Korps vs Desert Rats, 1940-42“ das (fast) den kompletten Nordafrika Feldzug abdeckt.
Außerdem gibt es trotz SCS auch weiterhin counter stacks. Gut, keine Wolkenkrater, aber trotzdem ist da mitunter schon ganz schön viel los in nem Hex.
Stalingrad Pocket ist sowohl grafisch als auch vom Spielkomfort her deutlich älter, logisch 1993, als die modernen Spiele die aktuell erscheinen. Wenn man es aber schafft hinter diese Fassade zu schauen, dann ist es ein schönes simples Spiel über den Angriff auf Stalingrad.
Auf den ersten Blick fühlt man sich anhand der Gestaltung der Karte (vor allem in Verbindung mit den Countern) etwas verloren. Alles wirkt etwas unübersichtlich. Dazu noch die vermeintliche Handlungsfreiheit. Was soll ich machen? Und wie soll ich das erreichen? Klar, eigentlich will ich die Stadt einnehmen…aber wie genau? Breche ich durch? Fahr ich mit der Kirch‘ um’s Dorf? Was kann ich machen ohne meinem Gegner zu viel Freiraum zu lassen und ohne die Nachschublinien zu überdehnen?
Aus sowjetischer Sicht ist zwar das Ziel klarer aber das „Wie“ ist deswegen nicht einfacher. Wie so oft bei Verteidigungs- bzw. Rückzugsgefechten fühlt man sich als würde man versuchen die Löcher in einem Sieb zu stopfen.
Trotz einer relativ kurzen Spielzeit schafft es SP ein spannendes Spielerlebnis zu kreieren. Für mich kein schöner, aber ein schöner Einstieg in das System, wenn ihr versteht.
Gerne mehr davon.
Wer Interesse hat, die Spiele der SCS Reihe sind relativ gut und günstig erhältlich, wenn es nicht gerade eins der Monster games wie „Day of Days“ oder „It never snows“ ist…und die ganz alten OOP Spiele sind natürlich auch nicht mehr so leicht und/oder günstig zu kriegen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall mal einen Blick auf SCS zu werfen.
Ach und noch ein Tipp. Spielt das hier VOR Donnerschlag. Dann ist der Designschock nicht ganz so groß.
Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl