Roll/Flip/Draw/Irgendwas and Write haben für mich immer irgendwie den Flair von schnell was entworfen, Thema drüber, fertig.
Vor allem habe ich oft das Gefühl, dass ich nicht so viel in so wenig Spiel „investieren“ muss oder möchte.
Deswegen bin ich durchaus auf der Suche nach was schwergewichtigem in dem Genre.
Letzten Endes machte ich meinen ersten Zwischenstop in der
Motor City
Gleich vorneweg möchte ich sagen, dass das Regelwerk in meinen Augen jetzt auch nicht immer 100%ig klar war, aber wie ich mittlerweile gelernt habe scheint das einfach die Art des Designers und/oder des Verlags zu sein. Muss man halt mit leben.
Das restliche Material ist gut gemacht. Die Tokens und Würfel sind sehr wertig, die grafische Gestaltung ist zweckmäßig aber auch sehr ansprechend.
In Motor City wird jede Runde ein Würfelpool gewürfelt und nach gedraftet. Die so gespielten Aktionen lassen uns forschen, unsere Produktion verbessern und Autos verkaufen oder testen.
Je nachdem welcher Würfel gedraftet wird geben uns die Aktionen auch unterschiedliche Boni. Die kriegen wir natürlich auch wenn wir auf den 6 verschiedenen Leisten des Spiels voranschreiten.
So ziemlich überall gibt es irgendwelche Effekte, die wiederum möglichst gewinnbringend verknüpft werden wollen.
Punkte hingegen kriegt man nicht so leicht und nach 9 Runden wird schon abgerechnet.
Am Ende bleibt ein merkwürdiges Gefühl zurück.
Einerseits frage ich mich wie man denn auf die im Regelbuch gelisteten Punktewerte kommen soll, gleichzeitig sehe ich aber keinen gravierenden Fehler.
Andererseits fühle ich mich ob der Alternativen etwas überfahren, gleichzeitig aber mit dem Gefühl, dass die einzelne Aktion gar nicht so den Unterschied macht.
Wahrscheinlich war eine die eine oder andere Entscheidung suboptimal und hat so eine ganze Folge von wenig bis nichts gewinnbringendem hervorgerufen.
Vielleicht fehlt mir die Erfahrung in den Genre aber irgendwie habe ich mich nicht so richtig unterhalten gefühlt.
Vielleicht war das „bisschen Ankreuzen“ einfach zu wenig „belohnend“. Ich kann es nicht sagen…
Was ich sagen kann ist, dass Motor City ein Spiel ist, das keine schlechten Entscheidungen verzeiht. Hier muss man schon ganz klar bei der Sache sein und man darf sich auch mit nichts verzetteln. Ob es das richtige Spiel für euch ist kann und will ich nicht einschätzen (müssen). Für mich war es jedenfalls ein etwas unbefriedigendes Spielgefühl. Da tu ich mich mit „Die Kolonisten“ bedeutend leichter…
Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl