The many Deaths of Laila Starr

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Autor:In:Ram V
Zeichner:In:Filipe Andrade
Verlag:Boom! Studios / Cross Cult
Genre:Sci-Fi Fantasy
Seiten:128
Format:Hardcover
Preis:25,00€

Der Tod wird gefeuert und als 20-jährige Laila Starr wiedergeboren. Der Grund dafür ist die Unsterblichkeit, die von einem einzigen Menschen entdeckt wird und das Reich der Sterblichen auf den Kopf stellt.
Die Dienste des Todes werden nicht mehr benötigt und er darf ein Leben als Sterblicher führen. Doch das will der Gott nicht einfach so hinnehmen und beschließt kurzerhand, den Menschen zu töten, der für das ganze Chaos verantwortlich ist.

Ein ungewohntes Szenario

Der Tod, der in diesem Comic dargestellt wird, entspricht nicht der Version, die wir im westlichen Raum kennen. Denn das Künstlerteam greift auf die Tradition des indischen Hinduismus zurück. Ein, wie ich finde, erfrischend freundlicheres Bild des Todes als der Sensenmann, den ich kenne. Überhaupt fand ich den Ausflug in die indische Kultur sehr abwechslungsreich und schön. Auch wie dort mit dem Tod umgegangen wird und wie eine Beerdigung zelebriert wird.

The many deaths…

Der Autor Ram V beschreibt eine Geschichte, die mich als Leser immer wieder mit dem Tod von Menschen konfrontiert und zeigt, wie Menschen und insbesondere ein Mensch damit umgehen. Dabei gelingt es dem Autor, dies mit einer unglaublichen Leichtigkeit zu erzählen, ohne dabei die Ernsthaftigkeit des Themas zu verlieren. Auch ich als Leser konnte viel mitnehmen, vor allem in den Dialogen über die Trauer und den Verlust von Verstorbenen. Immer wieder stehen die Erinnerungen im Mittelpunkt, die in den Menschen weiterleben, die weiter in der Welt der Sterblichen wandeln. Der Comic hat mich immer wieder an den Pixar-Film Coco erinnert, auch wenn das Szenario völlig anders ist.
Das Ganze wird meist von einer Erzählerstimme erzählt, die durch sehr starke Dialoge ergänzt wird.

Farbenfrohe Bilder

Dass “The many Deaths of Laila Starr” so leichtfüßig daherkommt, liegt nicht nur am guten Text des Autors, sondern auch an den großartigen Bildern des Künstlers Filipe Andrade. Der Comic ist extrem bunt und wirkt stellenweise wie ein psychedelischer Drogentrip. Das ist aber alles andere als ein Kritikpunkt, sondern ein sehr gut gewähltes Stilmittel. Vieles ist sehr unrealistisch und übertrieben dargestellt und manches ist deutlich realistischer als der Rest. Gerade wenn der Comic einen ernsteren Ton anschlägt, werden die Bilder weniger bunt und ruhiger.
Die Atmosphäre der Handlung wird jederzeit perfekt eingefangen.

Mein Fazit:

“The many Deaths of Laila Starr” ist ein besonderer Comic mit einer außergewöhnlichen Geschichte. Für mich ist der Tod und der Umgang damit ein großes Thema. Vor allem aber beschäftigt mich die Frage, was von mir übrig bleibt, wenn ich nicht mehr bin. Darauf hat der Autor zwar auch keine Antwort, aber er gibt mir eine andere Perspektive auf die Dinge.
Der Comic hat mich vor allem am Ende sehr berührt und mir die eine oder andere Träne entlockt. Nicht nur, weil das Ende so traurig ist, sondern weil es auch etwas schönes Versöhnliches hat.
Was die Geschichte von Laila Starr so besonders macht, ist für mich sehr schwer zu beantworten, da es viele Kleinigkeiten sind. Ob es der generelle Umgang mit dem Thema Verlust ist, die präzise geschriebenen Dialoge oder die tolle abwechslungsreiche visuelle Darstellung. Das alles macht den Comic zu etwas besonderen, was jede Leserin und jeder Leser selbst entdecken sollte, sofern das Thema interessant ist.

Mein Fazit:

10/10 kleine Ringelblumen

Hierbei handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Danke für die Bereitstellung.