Autor:In: | Rick Remender |
Zeichner:In: | André Lima Araújo |
Verlag: | Image / Cross Cult |
Genre: | Krimi / Thriller |
Seiten: | 272 |
Format: | Hardcover |
Preis: | 40,00€ |
Bevor ich mit meiner Rezension beginne, muss ich etwas vorausschicken. Um die Handlung zu A Righteouse Thirst for Vengeance richtig erklären zu können, muss ich einen wichtigen Teil des ersten Kapitels spoilern. Wenn du das nicht willst, überspringe diesen Teil einfach.
Sonny ist ein unscheinbarer Mann. Dennoch ist er ein Mann mit einer Mission, denn er ist auf dem Weg zu einem Ort, an dem etwas Schreckliches passieren soll. Sonny hat sich in die Datenbank einer Serienmörderplattform im Darknet gehackt. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Opfer zu warnen und in Sicherheit zu bringen. Dabei hat er jedoch unterschätzt, mit wem er es zu tun hat und gerät selbst in höchste Gefahr.
Filmische Inszenierung
Rick Remender schafft mit A Righteouse Thirst for Vengeance wieder einen ganz besonderen Comic, der besonders in Szene gesetzt ist. Vor allem Fans des Marvel Cinematic Universe werden zu Beginn etwas bemerken. Denn für die Rolle des Sonny konnte Benedict Wong als Vorbild gewonnen werden. Der ist vor allem durch die Filme um den Superhelden Doctor Strange bekannt geworden. Doch nicht nur das macht den Comic sehr filmisch. Auch die Erzählweise erinnert immer wieder stark daran. Denn besonders in Situationen, die eine große Spannung aufbauen, wird die Handlung auf Bilder und weniger auf Text reduziert. Dabei wird sehr detailliert in kleinen Schritten der genaue Ablauf gezeigt und die Situation beschrieben. Generell wird im Comic relativ wenig Text verwendet und viel über die Bilder gearbeitet.
Rache ist Süß
A Righteous Thirst for Vengeance ist kein Comic für schwache Nerven. Neben der teilweise heftigen Spannung enthält der Band auch einiges an heftiger Gewalt. Menschen werden gefoltert und das wird auch sehr detailliert gezeigt. Für mich als jemand, der gerade mit Folterszenen so seine Probleme hat, war das stellenweise schon heftig. Allerdings sollte an dieser Stelle gesagt werden, dass es absolut zur Handlung und zur Stimmung des Comics passt. Remender trifft hier genau den richtigen Ton, um die nötige Atmosphäre und Gewichtung zu vermitteln.
Bildgewalt
Wie bereits erwähnt, erzählt der Comic viel über seine Bilder. Verantwortlich dafür ist der Künstler André Lima Araújo, der einen wirklich fantastischen Job macht. Die Bilder wirken sehr realistisch und vor allem, wenn die Figuren näher gezeigt werden, sind sie gut ausgearbeitet und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Die Farbwahl für die Kolorierung ist sehr abwechslungsreich und bunt, aber dennoch kontrastarm.
Mein Fazit:
Die Rachegeschichte um Sonny könnte so auch als Filmvorlage dienen. Es ist eine interessante Idee, die vor allem durch die Inszenierung punktet. Leider hat mir der rote Faden gefehlt. Die Handlung plätschert ohne ein wirkliches Ziel vor sich hin, um dann einfach zu enden. Den Charakteren fehlt es ein wenig an Tiefe und Entwicklung. Dennoch ist der Comic ein stimmiges Gesamtpaket mit schönen und brutalen Momenten. Für Fans von Remender und Krimigeschichten auf jeden Fall lesenswert.
Meine Bewertung:
8/10 kleine blutige Glasscherben
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