März 28, 2024

Roll One – A Board Game Story

„Commander, unsere Scanner zeigen eine Wall of Text und sie kommt direkt auf uns zu… Commander? Ihre Befehle? „Durchbrechen… DURCHBRECHEN!“
„Jawohl, Sir. Auf Einschlag vorbereiten.“

Nicht nur mein Text wird dieses Mal eine Wall of Text, nein auch das Spiel beinhaltet eine Wall of Text. Mehr als 60 Seiten Regeln, über 450 Karten… und das ist schon die überarbeitete Version.
Diese Review wird wohl eine der schwierigsten für mich werden:
-es zählt zu meinen absoluten Lieblingsspielen
-es zu lernen und zu spielen ist ein ziemlicher Aufwand

(Fast) alles was ich sagen wollte ist seit der Neuauflage hinfällig. Daher auch der kleine Dämpfer vorne weg: Ich werde nicht auf die Regeln eingehen.

TWILIGHT IMPERIUM: FOURTH EDITION

Wenn ein Spiel den Begriff episch verdient hat, dann dieses.

Wir haben hier ein Spiel, das über 20 Jahre und vier Editionen hinweg perfektioniert wurde, das der Grundstein für einen der erfolgreichsten Brettspiel-Publisher ist, das eine riesige Fangemeinde aufgebaut hat und das eben so viele unterschiedliche Geschmäcker bedienen kann wie kaum ein anderes Spiel.

Jeder der 3-6 Spieler ist der Herrscher einer von 17 sehr unterschiedlichen Lebensformen die Versuchen das Machtvakuum der Galaxis mit dem eigenen Herrschaftshaus zu füllen. Um das zu erreichen werden Flotten gebaut, Planeten besiedelt, geforscht, gehandelt, Politik betrieben, gekämpft, intregiert, kooperiert… Nein, wirklich. All das.

Jede Rasse spielt sich unterschiedlich, jede hat einen anderen Schwerpunkt, andere Forschungen, Fähigkeiten, Einheiten. Und so sitzen wir am Tisch und spielen eine Mischung aus Civilization, Risiko, Werwolf und keine Ahnung was noch alles.
Wenige Spiele schaffen es ein vollständigeres Spielerlebnis zu generieren und zu vermitteln. In jeder Partie entstehen erinnerungswürdige Momente. Meine letzte wurde dadurch entschieden, dass der führende sich um eine einzelne Ressource verrechnet hatte und ihm so der Sieg vom zweiten direkt eine Aktion später genommen wurde.

Genau diese Situation war es die an meinen eigenen Rechenfehler epischen Ausmaßes erinnert hat. Ähnliche Situation, ich hätte gewinnen können, wenn ich eine lächerlich große Summe an Ressourcen bezahlt hätte. Also habe ich eine Technologie erforscht die mir für geopferte Schiffe Ressourcen gibt. Also, klein Michael opfert Mann und Maus, die gesamte Flotte, um sich mit den freigewordenen Ressourcen den Sieg zu kaufen und hat sich um eins verrechnet und stand den letzten beiden Runden ohne jegliche Verteidigung gegenüber. Genial.. .
Ich könnte heute noch lachen und weinen zugleich.

Das oft gehörte Argument, dass das Spiel zu lange dauert und man einen ganzen Tag oder sogar zwei einplanen muss, dem kann ich versichern, dass man nach 2-3 Partien auf eine Spielzeit von 1h pro Spieler kommen kann. Alles in allem kann ich dieses Spiel jedem empfehlen. Klar, es ist teuer, es dauert lang und man braucht 4-6 Spieler.

Aber, ganz ehrlich, für Risiko oder Axis and Allies haben sich die meisten auch schon mal an den Tisch gesetzt und meist sogar länger.

JEDER sollte es zumindest einmal gespielt haben. (So lange man sich für irgendeines der gebotenen Themen begeistern kann.)

Ok, jetzt habe ich genug gehyped ohne groß was vom Spiel zu erzählen.
Kommen wir zum eigentlichen Kern dieses Textes. 3 oder 4?
Die dritte Edition hat sich in mein Herz gespielt und dennoch steht sie jetzt zum Verkauf, denn alles was mir an der dritten Edition gefallen hat, alles was ich lieben gelernt habe, ist in der 4. Edition und wurde sogar noch verbessert. Der riesige Technologiebaum wurde entschlackt und wurde in weniger dafür stärkere und günstigere Upgrades umdesigned.

Der Handel wurde von statischen Handelsbeziehungen zu einem dynamischen Markt umgestaltet. Dem Zentralgestirn kommt wieder eine größere Bedeutung zu. Die Politik wurde komplett ausgelagert und tritt erst nach der Besiedelung von Mecatol Rex auf, dafür aber irgendwie „runder“ als vorher. Kurzum alles ist vertraut, die Änderungen beschränken sich auf Details, machen es aber dennoch zu einem ganz anderen Spiel.

Scheiße man, selten so ein geiles Spiel gespielt…

Kurzer Nachtrag:

Tut mir leid, dass es dieses Mal nicht so informativ war, aber bei diesem Spiel stecken für mich so viele Emotionen und Erinnerungen drin, dass ich ihm nicht gerecht werden würde, würde ich mich auf Mechaniken beschränken. Außerdem gibt es viele die dasbesser können.

Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl . 

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