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Die EINZIGE Materialverschwendung mit der ich einverstanden bin, ist besagte „Varianz-Material“.

Ein Eldritch Horror braucht einfach die erste kleine Erweiterung ansonsten sieht man schnell die immer gleichen Encounter. Ein Castle Panic fühlt sich kompletter an mit The Wizard’s Tower. Formula D macht erst so richtig Spaß wenn man verschiedene Strecken hat.

Klar, alles hat auch eine Grenze. Eines meiner Lieblingsspiele Conan hat diese mit einem sauberen Sprung aus vollem Anlauf überwunden. Im Kickstarter wurden unzählige zusätzliche Erweiterungen dazu gepackt. Keine Expansions wie man sie so kennt mit Mechaniken und Varianten, nein, einfach nur Minis und deren Tokens. Wofür? Für spezielle alternative Szenarien, um sie gegen bestehende Gegner auszutauschen, zum anmalen, zum rumexperimentieren und so weiter. Mittlerweile hab ich so gut wie alle, aber ich bin erst auf den Zug aufgesprungen als ich das Spiel getestet hatte…

Anders läuft das bei CMON. Da wird in jede Kampagne (abgesehen von Blood Rage und Rising Sun) so viel Material dazu gepackt, meist als Kickstarter Exclusive, dass sich der benötigte Platz verdoppelt oder verdreifacht. Das große Problem hierbei ist allerdings, dass da gut und gerne mal die Balance leidet oder, dass manche Spiele ohne das Kickstarter Material sehr stark leidet. Entweder weil was spielerisch fehlt oder weil es einfach material-seitig zu wenig ist.

Ein anderes Problem an dieser Varianzflut ist einfach die Zeit. Dadurch, dass jeden Tag ein neues besseres Spiel erscheinen könnte kommt doch kein normalsterblicher Mensch dazu ein Spiel, so wie früher, einfach kaputt zu spielen. Wofür brauch ich dann den 6. Fluch bei 7th Continent, wenn ich am ersten schon viele viele Stunden sitze bevor der überhaupt gelöst ist, wofür die Schicksale bei This War of Mine wenn das Textbuch so umfangreich ist, dass ich es eh nie durchbekomme…oder… Ja, eines darf nicht fehlen… Wofür brauch ich dann bei Kingdom Death: Monster die 6 Kampagne oder sogar das Kampagnenbuch, das alles nochmal über den Haufen wirft, wenn doch das Basisspiel alleine schon hunderte Stunden Spielzeit bietet, geschweige denn die 12 aktuellen Erweiterungen die in Kombination auch wiederum ein eigenes Spiel ergeben?

Für mich und meine Sammlung geht der Trend langsam wieder zurück vom Heuhaufen zur Nadel.

Ich bin jetzt so weit, ich möchte die unzähligen Karten die ich für Baseball Highlights 2045 habe erkunden, ich möchte verschiedene KD:M Monster mit meiner Kampagne kombinieren, ich will mein Wing Leader komplett durchballern oder einfach mal ein Spiel so oft spielen, dass man es einfach vollkommen durchblickt, dass man Strategien entwickeln kann die sich gegen andere vielleicht auch ungewohnte Spielweisen bewehren müssen.

Zurück zu der Zeit als man noch Ferien/Feierabende und Wochenenden mit dem immer gleichen Spiel verbracht hat. Nicht weil man nichts anderes hatte, sondern weil es so gut war und man es von vorne bis hinten durchspielen wollte.

Ihr merkt schon ich bin hier bei dem Punkt etwas zwiegespalten. Zwar lascht es mich an wenn jedes Spiel so viel Material liefert, dass die Urenkel noch damit beschäftigt sind, aber andererseits will ich die Abwechslung. Vermutlich ist das die Entwicklung in der ich mich als Spieler gerade befinde. „Weniger ist mehr“ oder vielleicht auch „Weniger (Spiele) MIT mehr (Inhalt)“

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl

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