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Was aber bei all dem Material und der Größe und dem Umfang nicht zu kurz kommen darf, es aber trotzdem viel zu oft tut ist das Inlay.
Nicht umsonst gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter die damit Geld machen Inlays aus Holz oder Foamcore (Schaumkernplatten) anzubieten.

Warum ist das so? Nun ja, die Gründe hierfür sind genauso mannigfaltig wie die Spieleauswahl.

Dominion hat ein wunderbares Inlay, aber nur so lange man keine Erweiterungen besitzt. Sobald da auch nur eine dazukommt passt die nicht mehr ins Grundspiel.
Das ist übrigens für mich einer der wichtigsten Punkte beim Schachteldesign. Erweiterungen MÜSSEN mit in die Grundspielbox passen. Punkt.
Lords of Waterdeep hat ein geniales Inlay, so lange man es liegend aufbewahrt. Stellt man es wie ein Buch ins Regal fällt alles raus und durcheinander.
Leaving Earth kommt in einem Mini-Schuhkarton. Da braucht man quasi erstmal ne eigene Box wo man alles schön verstauen kann.
Die Kolonisten hat so viel Material, da kann man ein Haus draus bauen. Damit man nicht vor jedem Spiel alles umständlich auseinander sortieren muss braucht man ein Inlay in dem alles schön sauber sortiert ist und am besten auch während des Spiels perfekt aufgehoben ist.

Ein anderes Inlay ist zu klein für die Karten sobald die gesleeved sind.

Oder aber es hat keine vernünftige Aufteilung für das enthaltene Material (Escape – Der Fluch des Tempels) bzw. die Fächer sind zu klein (1. Edition von T.I.M.E Stories)

Gerne kommt ein Spiel auch ganz ohne Tiefziehteil (so der Fachbegriff für die vakuumgeformten Plastik-Inlays), wie zum Beispiel die meisten Wargames. Hier werden allerdings von mehreren Anbietern token trays, also Behälter mit vielen Fächern für die Tokens, angeboten, die meist auch noch über einen Deckel verfügen und somit quasi genauso gut funktionieren wie ein Inlay, nur halt eben perfekt für die Bedürfnisse eines wargames/wargamers angepasst.

Ihr seht schon, die Fallhöhe für ein Inlay ist relativ hoch und genau deswegen gibt es so viele „3rd Party Solutions“.

Ganz anders macht es Fantasy Flight Games. Die haben kein Inlay. Die liefern ihre Spiele mit einem Papptrenner-Inlay-Ding das immer wieder für Unmut sorgt weil es einfach für gar nichts taugt. Fairerweise muss man aber sagen, dass es sich hier um eine Transportsicherung handelt damit das Material den Weg ins heimische Regal unbeschadet übersteht. Denn laut Christian Petersen dem Gründer von FFG macht ein werkseitiges Inlay eh keinen Sinn, da es die Komponenten bei senkrechter Lagerung nicht halten kann und die meisten Spieler eh individuell sortieren wollen.

Bei den meisten meiner Spiele habe ich das Inlay relativ schnell rausgeworfen. Seltener wegen falschem Design als vielmehr der Tatsache, dass ich das Material von Erweiterungen sonst nicht reingebracht hätte.

Vor diesem Hintergrund plädiere ich für modulare Inlays, die für das Basisspiel ausgelegt aber mehrteilig sind. Sobald man eine Erweiterung kauft kommt in der ein neuer Teil des Inlays der den alten, nicht mehr ausreichenden, ersetzt. Gut das geht natürlich nur so lange die Schachtel groß genug ist… Aber meist haben wir eh zu viel Luft in den Boxen. Auch wiederum ein Aufreger für viele.

Einer meiner (Spiele-)Kumpel verweigert sich deshalb sogar komplett Queen Games, weil die in seinen Augen immer viel zu große Schachteln verwenden. Vielleicht wäre mein „mod-in-layr“© ja die Lösung für derartige Probleme, wer weiß.

Und mit dieser Meldung beenden wir die Reihe „Werden Spiele zu groß und zu schwer? Rant-iert sich das noch?“

Schalten Sie bald wieder ein, wenn es heißt „Mir ist der Ozean eindeutig zu nass und Luft nicht durchsichtig genug.“

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl

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