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Wie so oft sind die Augen größer als der Magen. Daher habe ich auch für meine wargames einen pile of shame. Der Stapel der Schande der mich immer strafend anschaut wenn ich den Raum betrete. Faiererweise muss man sagen, dass der Stapel hier schwieriger abzuarbeiten ist als bei meinen anderen Brettspielen, da die Regelbücher hier eine immense Einarbeitungszeit benötigen. Nix mit 2 Seiten und dann direkt losspielen.

 

Somit kann es also noch etwas dauern bis ich euch genaueres zu den Spielen berichten kann. Nichtsdestotrotz kann ich aber schon mal was darüber erzählen. Warum dieses Spiel? Warum die dicke Staubschicht?

 

Mein pile of shame umfasst nur Spiele die ich auch wirklich schon zuhause habe. Den Vorbestellungen widmen wir uns das nächste Mal.

 

A Distant Plain (GMT Games) ist ein sogenanntes COIN game bei dem immer irgendwelche interessanten Konflikte zwischen mehreren ziemlich unterschiedlichen Parteien dargestellt werden. Hier handelt es sich um den Afghanistan Konflikt zwischen der Koalition, der Regierung, der Taliban und den afghanischen Warlords. Jeder hat ein eigenes Ziel: die Koalition will einfach nur die eigenen Truppen möglichst unversehrt aus dem Land abziehen, die Regierung will für Stabilität und Kontrolle sorgen. Diese beiden teilen sich den gleichen Ressourcen-pool. Was die Amis übrig lassen, darf die Regierung ausgeben. Ich enthalte mich mal jeglichen Kommentars. Die Taliban kämpfen für Unterstützung in der Bevölkerung, währen die Warlords einfach nur in Ruhen gelassen werden und ihr Opium handeln wollen.

Im Gegensatz zu anderen Spielen gibt es hier also 3 Seiten die sich irgendwie gegenüberstehen. Zusätzlich ist das Spiel „kartenunterstützt“, bedeutet man kann nicht wie bei „card-driven“ die Aktion anhand der eigenen Handkarten entscheiden, sondern eine einzige aufgedeckte Karte gibt die Möglichkeiten für alle Spieler an.

Das hat deswegen so viel Staub angesetzt weil man hier vier Spieler und viel Zeit braucht. Das hat sich bisher noch nicht ergeben, aber ich plane schon den Ersteinsatz.

 

Enemy Action: Ardennes (Compass Games) ist eines der Meisterwerke von John Butterfield. Der König der Solo Spiele. Sag ich jetzt einfach so. Hier spielt man die Ardennenschlacht nach: Achsen gegen Allierte. Man kann mit Deutschland gegen KI-Amis spielen oder anders rum oder gegen einen anderen Spieler. Von vielen als Krone der Schöpfung betrachtet ist es ziemlich innovativ aber auch ziemlich kleinteilig. Und genau deshalb ist es auch der König der Staubschicht. Jeder Spielmodus kommt mit einem eigenen 60-seitigen Regelwerk und wenn man nur einen Tisch hat der groß genug ist kann man das Spiel auch nicht einfach mal zum lernen aufgebaut lassen. Aber auch hier ist Besserung in Sicht. Ich spekuliere auf den Winter.

 

Fields of Despair: France 1914 – 1918  (GMT Games) mein Block wargame, mein Spiel zum Thema 1. Weltkrieg hat mich über die Mechaniken gefangen. Block wargames leben davon, dass man die Stärke des Gegners nicht weiß und schlecht abschätzen kann. Hier passt das einfach perfekt zur Thematik des Graben-/Stellungskriegs. Um aber dennoch nicht blindlings ins Verderben zu rennen kann man mit Artillerie einfach mal schauen was man so trifft oder man schickt Luftaufklärer los die sich wiederum vorher gegen feindliche Flieger erwehren müssen bevor sie Informationen sammeln können. Alles in allem klingt das ganze richtig gut, vor allem auch weil es die verschiedenen Stadien des ersten Weltkriegs abbildet.

Auch hier hat sich bisher nicht die Chance ergeben. Allerdings wird entweder das oder Won by the Sword beim nächsten Termin auf dem Tisch landen. Das steht fest.

 

UBOOT: Das Brettspiel (Pegasus Spiele) liefert hoffentlich das was ich mir von The Hunters versprochen hatte. Immersive Uboot Aktion bei der ich quasi den Film Das Boot am eigenen Leib erlebe.

Das musste bisher warten, da die Regeln sehr umfangreich aber auch verbesserungswürdig waren. Diese Verbesserungen sind nun anscheinend abgeschlossen, also kann ich mich jetzt mal an das RegelBUCH machen.

 

Won By The Sword (GMT Games) ist der jüngste Zugang zum Stapel. 30 jähriger Krieg in Süddeutschland. Sehr schön. Interessantes Kampfsystem. Der Nachteil an dem Spiel ist das Point to Point movement ähnlich wie bei Paths of Glory. Ich bin kein Fan davon, aber hier beim 30-jährigen Krieg, finde ich, passt es wieder. Außerdem durfte ich mir das Schnäppchen nicht entgehen lassen.

Das hatte quasi noch keine Zeit Staub anzusetzen und ist entweder als erstes oder zweites dran. Hier habe ich aufgrund des realtiv simplen Regelwerks und einer verhältnismäßig kurzen Spielzeit über die fehlende Solo-Spielbarkeit hinweg gesehen. Ach ja, und card driven ist es auch noch. War ich eigentlich nach Gleichgewicht des Schreckens (Twilight Struggle) kein Fan davon, aber World War II: Barbarossa to Berlin hat mir gezeigt, dass es doch gar nich so schlecht ist.

 

So, als nächstes würde ich vorschlagen widmen wir uns den Spielen auf die ich warte… der Eintrag wird dann auch weniger Wall of Text als der hier. Versprochen.

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl

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