- Also veralbern kann ich mich selber. Es weiß doch schließlich jeder, dass der Mond aus Käse ist. Und dann behauptet der NSV auch noch, dass sich jeder der das weiß irrt. Unverschämtheit. Lange Rede kurzer Sinn: diese freche Behauptung muss überprüft werden.
Mit Hamstern, Honeymoon, Volle Weide und Wolle, allesamt aus der Feder von Moritz Dressler, hat der NSV eine neue Produktlinie ins Leben gerufen.
Nach den Middys (den mittelgroßen Spielen), den Maxxys (die großen) und den Kiddys (für die Kleinen) gibt es jetzt auch noch die Minnys.
Die Minnys sind (bisher) vier kleine Roll and Write Spiele, die in einer minimalen Verpackung alles liefern was man zum Spielen braucht.
Ein Block mit 50 Blättern, beidseitig bedruckt mit unterschiedlichen Spielmodi, einen Bleistift (mit Radiergummi) und ein Würfel. Die Verpackung besteht aus einem gefalteten Papierbogen der mit einem Baumwollfaden vernäht ist. Klingt komisch, funktioniert aber hervorragend und sorgt für minimalen Müll.
Nur eine kleine Bitte an der Stelle von mir an den NSV: Denkt mal drüber nach einen kleinen Druckverschlussbeutel (Zipl-Lock) beizulegen wo das Spielmaterial reinpasst wenn man die Packung offen hat. Ist zwar dann nicht mehr so nachhaltig wie bisher, aber man kann sein Material auch irgendwo verstauen…oder vielleicht nen Klebestreifen auf der Rückseite vom Block wo man Stift und Würfel hinkleben kann?
Die Zahlen zu den Spielen:
Preis: 3,60€ Kein Witz, 3 Euro 60, mehr nicht. Macht zwar nicht so satt wie ein Döner aber dafür viel länger Spaß.
Spielerzahl: im Endeffekt beliebig, ABER bei Wolle empfehle ich min. 4 eher 5 Spieler, warum erfahrt ihr später
Dauer: 5-10 Minuten
Doch nun zu den Spielen.
Vier verschiedene Spiele. Vier verschiedene Settings. Und doch haben sie ein paar Dinge gemeinsam:
-man bekommt Punkte für Dinge die man „einsammelt“
-der Spielverlauf ist nie 100%ig sicher, denn jedes Spiel hat einen eigenen Timer
-der Würfelwurf zählt für jeden Spieler
-eine gewürfelte 1 stellt die Spieler vor eine fiese Entscheidung, denn hier darf jeder Spieler selber entscheiden wie viele Striche/Kreuze er macht. Wer es aber übertreibt geht später leer aus.
Was tun wir?
Nachdem der Würfel geworfen wurde muss jeder Spieler eine gewisse Anzahl an Kreuzen setzen oder Striche machen, deren Anzahl (oder auch Form) sich nach der Augenzahl des Würfels richtet. Dies darf dann jeder Spieler auf seinem Bogen notieren. Danach ist der nächste Spieler mit würfeln dran.
Mal müssen Höhlen gefüllt oder Süßigkeiten ausgegraben, Schafe eingezäunt oder Wolle verheddert werden.
Sobald je nach Spiel eine gewisse Bedingung eintrifft endet das Spiel und es wird gewertet. So schnell, so einfach.
…dann dreht man das Blatt um und spielt in nur fünf Minuten die nächste Runde.
Die Besonderheit der einzelnen Spiele liegt in der Ausführung:
-Bei Hamstern muss man immer angrenzende Felder füllen und sobald jemand die vierte Höhle betritt triggert das das Ende des Spiels. Wenn dann das dritte Mal eine 4 oder mehr gewürfelt wird endet das Spiel. Das mit der 4+ ist für jedes Spiel gleich, sobald die individuelle Bedingung eintritt.
-Bei Honeymoon dürfen wir nur in gerader Linie unsere Kreuze setzen und dabei fast schon ein bisschen Set-Collection-mäßig Süßigkeiten aus der Mondoberfläche graben. Hier beginnt die Endphase wenn einer ein komplettes Set aus fünf verschiedenen Süßigkeiten gesammelt hat.
-Bei Volle Weide gibt uns die gewürfelte Augenzahl ein Muster aus Linien vor, das wir auf dem Spielfeld einzeichnen müssen. Fast schon ein bisschen wie beim „Käsekästchen“. Das hier ist das einzige Spiel, das einfach nach einer gewissen Anzahl an Zügen endet, dafür gibt es aber „Doppelzüge“.
-Wolle hingegen ist schon bei Beginn etwas anders. Hier muss jeder Spieler erstmal ein paar Hindernisse auf dem Spielfeld verteilen…und dann werden alle Spielpläne gemischt und blind neu verteilt. Mache ich es mir zu leicht bekommt vielleicht der Gegner den Plan oder ich bleibe vielleicht selber drauf sitzen, falls ich es zu schwer gemacht habe. Hier ist es natürlich umso besser je mehr verschiedene Pläne bzw. Spieler im Spiel sind. Auch hier endet das Spiel wenn jemand ein volles Set gesammelt hat.
Das einzige was sich jetzt noch von Spiel zu Spiel unterscheidet ist wann ich wie wo Kreuze/Striche machen und was ich werten darf/muss.
Bei Hamstern verändert sich gefühlt das Spielfeld von Vorder- zu Rückseite am meisten, dafür ist meiner Meinung nach das Einzeichnen bei Volle Weide am interessantesten…und doch gewinnt für mich Wolle, wegen dem Tauschen, weil man auch eine gewisse Beschränkung beim Zeichnen hat und das Spielfeld etwas lebendiger wirkt.
Ich bin nur bedingt ein Fan von Micro-Games, weil die oftmals mehr sein wollen als sie liefern können. Um ehrlich zu sein war ich auch hier skeptisch, war aber aufgrund dieser Minimalst-Ausstattung trotzdem neugierig und wurde eines besseren belehrt.
Die Minnys liefern genau das was man erwartet. Sie versprechen nicht mehr als sie halten können. Ein kleines Mitbringspiel, ein Ding das man für die Reise einfach schnell in die Hosentasche steckt. Für das Material ist der Preis perfekt und kann leicht spontan verschenkt werden, die Spieldauer ist genau so lang wie sie sein sollte.
Ich werde jetzt nicht jeden Tag himmelhochjauchzend einen der Minnys auspacken aber ich wurde sehr überrascht von den kleinen Dingern…und obwohl wir nur schnell mal eins eine Runde testen wollten haben wir doch gleich alle vier auf beiden Plänen gespielt.
Wer Roll & Writes mag oder auch wer schon immer mal eins testen wollte kann bedenkenlos zugreifen. Für alle anderen lässt es sich super verschenken oder ist ein nettes kleines Spiel für zwischendurch und überall.
Bis zur nächsten Review,
euer Käsekästchen-Schnizzl
(Ich danke dem NSV für die Rezensionsexemplare.)
Roll One – A Board Game Story Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizz