Man könnte ja fast meinen der NSV hat sich selbst zum König der Roll & Write Spiele ernannt. Eine Neuheit jagt die nächste.
So sind auch in den aktuellen Neuheiten wieder ein paar vertreten.
In „Alles auf 1 Karte“ von Steffen Benndorf
sammeln 2-4 Spieler in 20 Minuten so viele Punkte wie sie können um am Ende als der große Farbenkönig der Karten dazustehen.
Spaß beiseite. Ein Thema gibt es nicht. Hier geht es einfach nur um die reine Mechanik und genau diese Reduzierung tut dem Spiel auch ziemlich gut. Kein aufgesetztes Thema sondern reine Mechanik.
Zuerst zum Material:
Stabile Karten, von was anderem wäre ich bei einem Spielkartenverlag auch echt enttäuscht gewesen, in ner kleinen aufgeräumten Schachtel, 4 hochwertige Folienstifte (also wenn das die gleichen wie bei unserem Würfelland sind, dann halten die echt ne Menge aus) und 5 bedruckte Holzwürfel.
Die grafische Gestaltung ist…nicht besonders herausragend. Nicht aufdringlich, sondern funktional. Lobend erwähnen möchte ich, dass die Farbfelder unterschiedliche Formen haben und somit auch bei eingeschränkter Farbwahrnehmung gut zu differenzieren sind.
Einzig einen kleinen Makel habe ich, den möchte ich auch anmerken:
Auf den Karten ist über dem Punktefeld eine Grafik die anzeigt, dass gewertet wird, wenn drei Reihen gefüllt sind. Die find ich gut.
Links daneben haben wir in relativ kleiner Schrift die Symbole dafür, dass ein Stern 2 Punkte und zwei Sterne 5 Punkte bringen.
Das ganz mit mittelgrau auf hellgrau gedruckt. Das wurde nicht unbedingt glücklich gewählt. Nehmt da doch bitte einfach schwarz auf hellgrau (wie es bei dem anderen Symbol auch verwendet wird) und alles ist gut.
Auf den Karten sind 5 Leisten in verschiedenen Farben mit einer unterschiedlichen Anzahl an Feldern. Je mehr Felder desto mehr Punkte ist die einzelne Reihe wert. Je zwei Reihen haben auch immer einen Stern dahinter. Diese Sterne stehen für Bonuspunkte, der erste gibt 2, der zweite 5. So kommt man bei jeder Karte auf einen maximalen Wert von 25 Punkten. Gewertet wird die Karte allerdings in dem Zug, in dem man 3 Reihen abschließt. Es gehört also ein bisschen Fingerspitzengefühl dazu alle 5 Reihen vollzukriegen.
Ja, aber wie denn überhaupt?
Ganz einfach: Der Spieler der dran ist nimmt sich die 5 Würfel, würfelt, entscheidet was er behalten will, und würfelt nochmal…und wieder aussuchen und wieder würfeln. Also wie bei Kniffel. Kennt man, funktioniert gut.
Der Clou dabei ist, dass man alles was man erwürfelt einzeichnen darf. 3 rote 1 orange 1 blau? Alles rein in die Felder.
Wichtig dabei ist aber, dass man immer nur „Alles auf 1 Karte“ (der Name ist Programm) schreiben darf. Sollte etwas nicht passen, weil die Reihe voll ist, man mehr Würfel als freie Felder oder auch die Farbe gar nicht auf der Karte hat, dann ignoriert man das einfach. Man muss auch kein Feld ausfüllen… Aber wichtig, man darf immer nur auf einer Karte schreiben.
Ach übrigens, die Mitspieler dürfen genau das gleiche mit meinen Würfeln machen. Wenn man jetzt ganz gewieft sein möchte muss man ein bisschen drauf schauen, was die Gegner brauchen.
Aber dadurch, dass man keine Würfel aus der Auslage rausnimmt hat es bei weitem nicht so viel Ärger-Potential wie Würfelland oder Anubixx.
Wer seine 4. Karte abschließt beendet das Spiel. Dann gibt es nochmal Punkte für abgeschlossene Reihen und fertig ist das Spiel.
Uns persönlich hat das Spiel gefallen und wurde von meiner Frau, der selbstgekrönten Würfelland-Königin des bekannten Universums, gleich als Würfelland-Reisespiel bezeichnet. Natürlich sind sie sich ähnlich weil Roll & Write und Farben…aber das mögliche Überwürfeln, die eventuelle Einschränkung dass man „Alles auf 1 Karte“ schreiben muss (statt bei Würfelland alles in ein Gebiet) und auch der Wettlauf-Charakter hat uns da schon sehr dran erinnert. Ist ja aber nichts schlechtes.
(Vielen Dank an den NSV für dieses Rezensionsexemplar)
Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl