April 26, 2024
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Vakuum

Autor:In:Lukas Jüliger
Zeichner:In:Lukas Jüliger
Verlag:Reprodukt
Seiten:128
Format:Softcover
Preis:20,00€
ISBN:978-3-943143-15-7

Der Sommer bricht an, denn die Nächte werden wieder länger und wärmer. Doch nicht nur das Wetter verändert sich, sondern auch die Menschen. Ein Junge hat schwer damit zu kämpfen, dass sein bester Freund kaum noch geistig anwesend ist. Bis er eines Tages von einem Mädchen angesprochen wird und sich sein Leben sehr verändert. Aber nicht nur das Leben des Jungen ändert sich, sondern auch das von Ben Fimming. Der sich nach einer furchtbaren Tat das Leben nimmt und die Apokalypse ins Rollen bringt.

Das Erstlingswerk.

Lukas Jüliger hat einen besonderen Schreibstil, denn er schreibt sehr direkt und mit viel Emotionen. Der Comic besitzt eine traurige Grundstimmung, die sich auch beim Lesenden niederschlägt. Das sorgt für eine einzigartige Atmosphäre, die zum Weiterlesen motiviert. Dabei ist Jüliger beim Vermitteln der Handlung sehr kryptisch und gibt nur bruchstückhaft Informationen an die Lesenden weiter.
Interessant dabei ist, dass der Autor kaum Namen der Figuren im Comic nennt. Der Name des Protagonisten zum Beispiel wird nie genannt oder verwendet. Sehr untypisch und vermittelt das Gefühl, dass die Namen komplett irrelevant sind.
Gleichzeitig bindet Jüliger den Lesenden an die Charaktere durch eine emotionale und mitreisende Erzählweise. Sehr bedrückend.

Die Bilder.

Der Zeichner und Autor verwendet hauptsächlich Bleistift Zeichnungen, die mit Braun und Grautönen koloriert wurden. Das passt sehr gut zur deprimierenden Grundstimmung des Comics und erzeugt die richtige Atmosphäre. Dabei versucht Jüliger nicht mit großartiger Zeichenkunst zu überzeugen, sondern legt hauptsächlich Wert auf Zweckmäßigkeit und Stimmung. 

Mein Fazit:

Ich habe selten einen Comic gelesen, der so deprimierend, aber auch fesselnd war. Vakuum, der Titel des Comics beschreibt das Gefühl sehr gut, dass ich nach dem Lesen des Bandes hatte. Ich fühlte mich danach leer und niedergeschlagen. Das Ende ist nicht nur wie ein Schlag in die Magengegend, sondern ist auch komplett unbefriedigend. Das mag sich jetzt eher negativ anhören, ist es aber nicht. Der Band wird dadurch zu etwas Besonderem, auch wenn es kein Feel-Good-Comic ist. Coming-of-Age mal anders.

Meine Bewertung:

10/10 kleine Nachttischlampen 

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