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Ein großes Problem bei so richtig schweren Eurogames ist immer, dass das Thema sehr aufgesetzt und beliebig wirkt. Es sein denn es geht darum irgendwelche Güter zu produzieren und zu bewegen, aber abgesehen davon passt es immer nicht so wirklich.

Wäre aber nicht gelacht, wenn es dafür nicht auch mindestens ein Gegenbeispiel gäbe:

 

Myrmes von Ystari

 

ist in meinen Augen das absolut thematischste Worker-Placement-Euro, das es gibt…

…und auch ein Nachtrag zu meiner Liste des nachträglichen Bedauerns.

 

Ich hatte es schonmal und mangels Mitspieler wieder verkauft. Dennoch bin ich aber immer wieder mal drum rum geschlichen und hab dann und wann auch mal den Preis gecheckt. Jetzt jedenfalls liegt es wieder zuhause.

 

Ok, worum geht’s? Wir leiten eine Ameisenkolonie.

Äh…!? Ja, genau. Wir versuchen unsere Ameisenkolonie möglichst erfolgreich zu führen. Ja, ohkay, am Ende geht’s um Siegpunkte, geschenkt, aber bis dahin ist es thematisch wie sonst was.

 

Hierzu haben wir vor uns ein Tableau mit verschiedenen Feldern. Auf diesen Feldern setzen wir dann Larven und Arbeiter ein um die Kolonie zu entwickeln neue Arbeiter und Soldaten zu züchten usw.

Wir können aber auch außerhalb unseres Baus agieren. Hierfür senden wir Soldaten aus, die Pheromonspuren legen bzw. sich mittels derer bewegen und so verschiedene andere Insekten zu bekämpfen, was Punkte bringt, oder gegen die Mitspieler und deren Kolonien vorzugehen.

Hierbei gibt die Größe und Entwicklung der eigenen Kolonie die Größe der Pheromonspur vor. Das ist in meinen Augen etwas schlecht gelöst, denn die Spuren oder Wege sind verschieden große und fix geformte Plättchen, sprich wir müssen versuchen den Weg irgendwie hinzupuzzlen. Warum kann man nicht einfach Spuren BIS zur Größe der Kolonie legen? Das wäre zum einen etwas realistischer und zum anderen würde man sich etwas ünnötige Planerei sparen. Egal.

 

Myrmes ist ein Spiel das sehr zum Grübeln verleitet, denn es gibt nicht allzu viele Möglichkeiten Punkte zu erzielen und so muss jeder Schritt wohl überlegt sein. Wenn dann auch noch der Mitspieler aggressiv spielt und die eigenen Pläne durchkreuzt, dann gewinnt das Spiel eine tiefere Ebene die viele andere Worker Placement Spiele nicht bieten können.

 

Für mich ein absolut tolles Spiel mit herausragendem Material und einfachen Regeln, und trotz seines Alters immer wieder eine Partie wert.

 

Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl

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