April 26, 2024
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Ice Nine Kills: Inked in Blood

Autor:In:Steve Foxe
Zeichner:In:Giorgia Sposito,
Andres Esparza
Verlag:Z2 Comic (englisch)
Seiten:144
Format:Softcover
Preis:18,93 €
ISBN: 

Der Frontman der Band Ice Nine Kills Spencer Charnas wird des Mordes an seiner Verlobten beschuldigt. Heather ist ihr größter Fan und kann nicht glauben, dass Charnas seine Verlobte ermordet haben soll.
Durch den schlechten Ruf der Band aufgrund ihrer Musik zu Horrorfilmen wird das ganze medial sehr aufgeblasen. Heather entscheidet sich, eine Bewegung ins Leben zu rufen, um die Unschuld ihres Idols zu beweisen. Dabei begibt sie sich selbst in extremer Gefahr.

Der Hintergrund

Die Band Ice Nine Kills gibt es wirklich. Sie haben in einer Special Edition zu ihrem Album Welcome to Horrorwood diesen Comic veröffentlicht. Dieser Trend ist nicht neu, denn bereits andere Bands, wie Rise Against haben Comics veröffentlicht. Für mich als Comic-Fan ist das eine schöne Entwicklung, denn somit wird das Medium Comic für andere immer zugänglicher und offener.
Die Musik der Band gefällt vermutlich nicht jeden. Das Genre bezeichnet sich selbst als Horrorcore. Im Grunde ist es Metalcore mit Texten, die Horrorfilme thematisieren. Da gibt es zum Beispiel Songs zu Freitag der 13. oder American Psycho. Horrorfans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten.

Das Bedienen von Klischees

Zeit, um über den Comic selbst zu sprechen. Die Handlung ist eine klassische Teenie-Horrorgeschichte, wie sie im Buche steht. Am ehesten lässt sich das mit Horrorfilmen wie Scream vergleichen. Mehrere Teenager sind in einer Schule eingesperrt, zusammen mit einem blutrünstigen Killer. Das klingt jetzt erstmal sehr negativ, aber ist es nicht, denn genau das habe ich erwartet und das Künstlerteam macht das auch sehr gut. Zu diesen Klischees kommen auch noch sehr gute Wendungen und Charakterentwicklungen, die wirklich gelungen sind. Aus Spoiler gründen möchte ich darauf natürlich nicht näher eingehen.
Kleiner Tipp von mir: Der Comic funktioniert noch besser, wenn im Hintergrund die Musik von Ice Nine Kills läuft. Thematisch passt es zwar nicht immer perfekt zur Stimmung des Comics, aber es trägt zur Atmosphäre bei.
Auch wenn der Comic auf Englisch geschrieben wurde, hatte ich keine Probleme der Handlung zu folgen. Generell hat der Band einen angenehmen Lesefluss.

Blutgetränkte Bilder

Das wohl wichtigste in einem Horror-Comic sind die Bilder und da glänzt Inked in Blood auf jeden Fall. Es wird ordentlich an der Gewaltschraube gedreht und heftige Bilder abgefeiert. Besonders zur zweiten Hälfte des Comics wird ordentlich was geboten. Mit roter Farbe wird definitiv nicht gespart.
Die Figuren und der Rest des Comics sind ordentlich gezeichnet und koloriert. Wirklich besonders ist der Stil an sich nicht, aber auch nicht schlecht. Für mich eher Zweckmäßig. Was dem Künstlerteam aber gelungen ist, sind die Gesichtsausdrücke der Charaktere. Dabei werden Emotionen sehr gut vermittelt.

Mein Fazit:

Als Fan der Band und der Musik wurde ich sehr gut unterhalten. Für Leser und Leserinnen des Comics, die bisher keine Berührung mit Ice Nine Kills hatten, wird der Band vermutlich nicht so gut funktionieren.
Das ist aber auch in Ordnung, denn diese Ausgabe wurde auch für Fans gemacht und hat diese als klare Zielgruppe.
Wie oben bereits beschrieben finde ich es sehr gut, dass sich auch Bands dem Medium Comic zuwenden und solche Experimente wagen.
Das Ende war sehr offen und bietet viel Spielraum für eine zweite Ausgabe, diese soll auch im April 2023 erscheinen. Ich werde da auf jeden Fall zugreifen und berichten.

Meine Bewertung:

8/10 kleine blutige Eispickel

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