UBOOT Das Brettspiel

UBOOT Das Brettspiel
Brettspielblog Banner

Heute habe ich etwas ganz besonderes für euch. Ein Kickstarter Spiel, das mich zwar genug beeindruckt hat um es zu unterstützen. Beim Regellesen und der Einarbeitung ist das Spiel dann durchgefallen und wurde verkauft. Allerdings hatte ich jetzt zwischenzeitlich die Gelegenheit das Spiel zu spielen und deswegen möchte ich euch meine Eindrücke schildern.

 

UBOOT Das Brettspiel

 

ist ein Brettspiel mit App, eins von denen wo die App unverzichtbar ist. Für mich ein dicker Minuspunkt, denn ich möchte meine Spiele auch ohne App spielen können.

Prinzipiell bin ich auch eher der Vertreter der Einstellung, dass ich mich mit einem Brettspiel bewusst vom Digitalen fernhalte, aber wenn mir das Spiel gefällt ist das für mich schon auch in Ordnung. Allerdings muss das Spiel auch ohne App spielbar sein. Akku leer, kein Empfang, altes Handy whatever…

 

Hier sehe ich allerdings keinen Weg der an der App vorbeiführt, denn eine der vier Spielerrollen beschäftigt sich eigentlich ausschließlich mit der App.

 

First things first.

 

1-4 Spieler steuern kooperativ ein Uboot. Jeder Spieler hat eine bestimmte Rolle:

Der Kapitän, der 1. Wachoffizier, der Mechaniker und der Navigator

Der KaLeun gibt die Befehle und koordiniert die Aktionen und bezahlt dafür. Das ist deshalb wichtig, da das Spiel über einen Worker Placement gepaart mit einem Erschöpfungsmechanismus gesteuert wird.

Der 1WO bedient die App, das bedeutet er hält an Deck Ausschau und muss auch die anderen Schiffe identifizieren, kümmert sich um Funk, Sonar und Enigma, setzt Kurs und Geschwindigkeit, verwaltet das Ereignislog und er bedient die Torpedos, das Deckgeschütz und die Flak. So gut wie alles läuft hier über die App.

Der Mechaniker macht genau das. Der Blechsarg droht an allen Ecken auseinander zu brechen und daher flitzt der Mechaniker von vorne nach hinten und kümmert sich darum.

Der Navigator hat in meinen Augen die anspruchsvollste Aufgabe, denn er kümmert sich um alles was mit der Position zu tun hat. Er arbeitet auf der Karte, zeichnet Kurse ein, bestimmt die Position in Abhängigkeit von Kurs und Geschwindigkeit, in Gefechtssituationen errechnet er welche Manöver in Bezug auf Ziel-Kurs und -Trimmung notwendig sind… Schnell rechnen können ist hier von Vorteil.

 

So wird also eine Mission ausgewählt und die Besatzung macht sich mit dem Boot auf den Weg diese zu erfüllen. Unterwegs kommen Funksprüche mit Informationen und oder neuen Befehlen rein, es gibt Ereignisse, das Wetter ändert sich und es gibt Feindbegegnungen.

Hier müssen nun immer alle zusammenhalten um die Aufgaben zu erfüllen und am Ende als erfolgreiche Uboot-Besatzung in die Geschichte einzugehen.

 

Es ist meiner Meinung nach essentiell wichtig für das Spiel, dass alle ihre Rolle erfüllen, wie man es auch Marinefilmen kennt. Der Kapitän hat die alleinige Befehlsgewalt und gibt die Kommandos, ausgeführte Kommandos werden verbal bestätigt, usw.

Wenn sich daran jeder hält und der Kapitän ein Spieler ist, der der Story wegen spielt und nicht wegen der Mechanismen, dann ist das Spiel super.

Das Spiel schafft durch die App ein sehr thematisches Konstrukt, dass durch die Spielmechaniken des Kapitäns leider wieder zunichte gemacht wird. Deswegen ist die Immersion umso wichtiger. Der Kapitän muss bewusst auch mal Risiken eingehen, schnelle Entscheidungen treffen…

 

…da gibt es keine Zeit für Mechanismen und Tokengeschiebe. Das Spiel läuft in Echtzeit ab (man kann pausieren, aber ich rate entschieden davon ab), da kann es in Kampfsituationen schon mal vorkommen, dass der Feind einen entdeckt wenn man erst mal schaut welchen Kurs man jetzt einschlagen könnte oder wer die Aktion ausführen könnte.

Nein. Wenn sich der Feind nähert, dann muss das Ruder rumgerissen, Alarmtauchen eingeleitet oder der Feuerbefehl gegeben werden. Zögern führt nur an einen Ort und das ist der Grund des Meeres.

 

Als Brettspiel ist UBOOT eine nette Idee und eine mehr oder minder gelungene Umsetzung.

Mit den aktuellen Regeln ist es eher ein Echtzeitpuzzle. Ich würde aber eine Regelversion für ein authentischeres Spielerlebnis bevorzugen.

 

Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl