Letzte Woche hatten wir schon so ein Erlebnisspiel und auch diese Woche widmen wir uns einer ganz besonderen Spielerfahrung.
War Room
spielt im Zweiten Weltkrieg auf strategischer Ebene. Das Spielbrett, hier die Weltkarte, stellt einen Globus bzw. die runde Darstellung der Welt dar, wie man sie von Bildern aus den wirklichen War Rooms kennt, den Planungszentren der großen Streitkräfte.
Bis zu 7 Spieler übernehmen die Kontrolle über die verschiedenen Nationen: USA, Großbritannien, Sowjetunion, Deutschland, Japan, Italien und China.
Meine Empfehlung ist es China einem anderen Spieler als zweite Rolle zu übergeben, denn China ist nur sehr eingeschränkt handlungsfähig und der Spieler wird nie durch seine Rolle ausgefüllt werden. Bei Italien sieht das etwas anders aus. Italien kann gut als Beobachter agieren, damit die Achsenmächte nicht den Überblick verlieren. Durch geschicktes gemeinsames Vorgehen von Deutschland und Italien kann man auch Italien so stärken, dass es eine respektable Rolle bekommt.
Außerdem kann Deutschland Teile seiner Armee „auslagern“. So hat sich in unserem Spiel der Italiener gut um die Verteidigung des europäischen Festlands gekümmert, während Deutschland den Russlandfeldzug fokussieren konnte.
Der erste Clou an War Room ist, neben der Größe und der Präsentation, die Planungsphase. Jeder Spieler kann pro Runde nur 9 Befehle (Italien und China nur 6) erteilen und diese werden außerdem geheim aufgeschrieben. In der Aktionsphase werden die dann aufgedeckt und entsprechend der Spielerreihenfolge ausgeführt. So kann es also sein, dass ein geplanter Angriff ins Leere läuft oder den Verteidiger überrascht. Dass der Truppentransporter von Flugzeugen abgefangen wird oder dass die Verteidiger doch noch rechtzeitig Verstärkung bekommen.
Der zweite Clou ist die Moral. Jede zerstörte Einheit kostet Moral und je höher dieser entstehende Stress ausfällt desto schwerer lässt er sich wieder abbauen und führt zu schwerwiegenden Einschränkungen.
Das Spiel selbst ist relativ simpel. Man bewegt Einheiten und wo man auf den Gegner trifft wird gekämpft. Auf bis zu 30 12-seitigen Würfeln muss einfach nur die Farbe (also der Einheitentyp) des gewünschten Ziels erwürfelt werden und bei genügend Treffern fallen die Soldaten oder sinken die Schiffe.
Das Spiel ist groß und teuer und etwas Besonderes in der Tatsache, dass man zu 6 diese besondere Situation spielt.
Abgesehen davon ist es einfach nur ein aufgeblasenes Axis and Allies.
Mit den richtigen Leuten und genügend Zeit kann es schon einen gewissen Eventcharakter bieten, aber dennoch bleibt es in meinen Augen nur ein besseres Risiko. Da finde ich ein Axis and Allies mit Hinblick auf die Forschung fast spannender.
Wenn alles passt spiele ich schon nochmal mit, aber es ist nichts das ich mir selber ins Regal stellen wollte.
Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl