Batman – One Bad Day – Two-Face

Harvey Dent alias Two-Face ist rehabilitiert und arbeitet wieder als Staatsanwalt. Doch das Vertrauen, das er vor seiner Verwandlung als Staatsanwalt genoss, ist verständlicherweise nicht mehr vorhanden. Er hat viele Feinde und seine dunkle Vergangenheit holt ihn ein, als sein Vater eine Morddrohung erhält.
Nun liegt es an Dent und Batman, den potenziellen Mörder zu finden und zur Strecke zu bringen.

Die One-Bad-Day-Reihe

Mit One Bad Day startet eine neue Black Label-Reihe, die sich um die Bösewichte von Batman dreht. Die Bände sind in sich abgeschlossen und erfordern wenig Vorwissen über das DC-Universum.
Außerdem arbeitet an jedem Band ein anderes Künstlerteam.

Der Mann mit zwei Gesichtern

Im Gegensatz zu der von mir zuletzt rezensierten Ausgabe über den Riddler versucht die Autorin Mariko Tamaki einen anderen Ansatz. Sie erzählt nämlich die Geschichte von Two-Face nicht als Gegner von Batman, sondern als Verbündeten bzw. Rehabilitierten. Leider gelingt ihr das nur bedingt, denn die Handlung ist extrem vorhersehbar. Dadurch kommt kaum Spannung auf.
Auch wenn die Prämisse ihre Schwächen hat, kann der Comic mit Stärken glänzen. Zum Beispiel sind die Dialoge sehr gut geschrieben und vor allem die Gespräche zwischen Two-Face und Batman haben mir sehr gut gefallen.

Entstellte Bilder

Die große Stärke des Comics sind die schön ausgearbeiteten Bilder. Vor allem Harvey Dent selbst, der furchtbar entstellt aussieht, wird immer wieder sehr schön in Szene gesetzt. Aufgrund seines Aussehens geht von ihm immer eine grundsätzliche Bedrohung aus, die sich auf seine Umgebung auswirkt. Das wird auch in den Bildern und in der Handlung genutzt, aber leider sehr wenig.
Die Bilder von Javier Fernandez sind sehr detailliert und einprägsam. Der Zeichner spielt auch sehr gut mit Farben und setzt gekonnt Akzente, die die Stimmung sehr gut unterstreichen.

Mein Fazit:

Die erfrischend andere Herangehensweise von Tamaki hat mir sehr gut gefallen, aber leider hat sie daraus nur wenig gemacht. Der Comic ist meistens sehr vorhersehbar, auch wenn die gut geschriebenen Dialoge das Ganze etwas auflockern. Die besondere Stärke des Comics liegt eindeutig in den Bildern, die Two-face immer wieder sehr gut in Szene setzen.
Leider hatte ich immer wieder das Gefühl, dass in dieser One-Bad-Day-Geschichte viel mehr drin gewesen wäre, als das Künstlerteam wirklich ausgeschöpft hat. Das ist sehr schade, da ich mich sehr auf diesen Band gefreut habe.
Nichtsdestotrotz ist der Comic sehr unterhaltsam und für alle Batman-Fans kein Fehlkauf.

Meine Bewertung:

7/10 kleine Münzen