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The good, the bad and the ugly…

Heute widmen wir uns der 2. Neuheitenwelle von KENDi Games.

 

Einleitend möchte ich ein Lob für die Produktion aussprechen, denn die ist genau genommen alles andere als ugly.

Karten mit Leinen-Finish, ansprechendes Artwork, haptisch sehr angenehme Würfel, mehrsprachige und trotzdem klare Anleitungen. Die Produktionsqualität ist lobenswert.

 

Wir starten mit SiXTO:

 

„SIXTO ist ein typische Würfel-Ankreuzspiel.“ so der erste Satz aus der Anleitung.

Und irgendwie trifft der den Nagel auf den Kopf.

 

SOXTO ist ein Spiel für 1-6 Spieler ab 8 Jahren und dauert ca. 15 Minuten.

In der Box finden wir 6 Stifte, 6 Würfel und einen Block mit 84 Blättern. Die Blätter sind beidseitig bedruckt und bieten 14 Sätze mit je 12 verschiedenen Varianten.

Das ist deshalb wichtig, weil das Blatt vorgibt was man tun kann/muss/darf.

 

Der aktive Spieler würfelt alle 6 Würfel und darf bei Nichtgefallen einmal ALLE neu würfeln.

Von diesen ausliegenden Würfeln darf nun jeder Spieler 0-6 Würfel verwenden um die abgedruckten Felder anzukreuzen. Jeder Würfel nur in seiner Farbe und auch immer nur einmal.

Wichtig ist auch, dass man nur von links nach rechts ankreuzen darf. Hierbei dürfen zwar beliebig viele Felder übersprungen werden, allerdings darf man immer nur rechts vom letzten Kreuz ankreuzen.

Die letzten 3 Felder einer Reihe heißen Zielbereich und dürfen erst angekreuzt werden wenn vorher schon mindestens 4 Felder in der Reihe markiert wurden.

Wurden 2 Felder von einem Spieler in dem Zielbereich einer Farbe markiert gilt diese Reihe als geschlossen und der Würfel wird künftig nicht mehr verwendet.

 

Nachdem der dritte Würfel entfernt wurde endet das Spiel und es wird gewertet. Jede Reihe für sich, gemäß der Anzahl an Kreuzen.

Wer am Ende die meisten Punkte hat gewinnt.

 

Das kann einem jetzt durchaus bekannt vorkommen. Sagen wir’s mal so, es ist das bekannte Roll and Write Konzept wie es schon in zahlreichen anderen Spielen verwendet wurde.

Bei den Mobilegames rechnet man mit einem 10:1 Verhältnis, sprich etwa jedes 11 Spiel ist so erfolgreich, dass es die nächsten 10 wieder finanziert. Genau das Gefühl habe ich hier auch.

 

SIXTO ist ein gefälliges Spiel, das mehr vom Bekannten bringt und so in der großen Masse der Roll and Writes mitschwimmt… Leider besteht eben auch das Risiko, in der Masse unterzugehen.

 

 

Bedeutend royaler geht es bei Ku-Ka-König zu:

 

2-4 Spieler ab 8 Jahren versuchen sich in 20 Minuten ihr eigenes Glück zu schmieden.

Ku-Ka-König ist ein Kartenspiel mit 112 Karten in 6 Kategorien und 8 Zahlenkarten mit denen die benutzten Spalten angezeigt werden.

 

Je nach Spielerzahl werden unterschiedlich viele Spalten a 3 Karten ausgelegt und jeder Spieler entscheidet sich geheim für eine der Reihen die er haben möchte.

Nach dem Kommando „Ku“ „Ka“ „König“ zeigen alle Spieler mit den Fingern die Zahl der gewünschten Reihe an.

 

Hat ein Spieler als einziger eine Reihe ausgewählt bekommt er alle drei Karten.

Haben zwei Spieler die gleiche Reihe gewählt wird dort eine Karte entfernt und der Vorgang wird nur mit diesen Spielern wiederholt. Hierbei darf man sich aber natürlich auch für eine andere noch übrige Reihe entscheiden.

Hat jeder Spieler 0-3 Karten bekommen werden diese ausgelegt. Legt ein Spieler nach einem Durchgang in dem jeder Spieler Karten bekommen hat seine 13. Karte aus endet die Runde und es wird gewertet. Nach der Wertung muss man die mit einem roten X markierten Karten abgeben. Diese kommen in die Schachtel zurück.

Die zweite Runde wird mit dem verbleibenden Zugstapel gespielt. Wenn dieser irgendwann leer ist läutet das die letzte Runde ein.

 

Beide Wertungen belohnen verschiedene Sets:

-der Wert von Königen steigt mit deren Anzahl

für Kirchen bekommt man nur Punkte wenn man am meisten hat

-Wappenkarten geben die aufgedruckten Punkte

-Ritter geben je Karte einen Punkt, der mit den meisten verdoppelt seine Punkte

-Tiere werden ähnlich wie der König gewertet, allerdings nur Artenrein, sprich Gänse werden separat von den Pferden gezählt

-Bauer, Bäuerin und Bauernhaus bringen nur als Set Punkte: Bauer und Bäuerin geben 7 Punkte, zusammen mit dem Haus sogar 14

 

Wer am Ende die meisten Punkte hat gewinnt.

 

Ku-Ka-König ist ein schönes und simples Push-your-luck Set-collection Hidden-Action-Selection Kartenspiel. Klingt jetzt ganz schön überladen. Ist es aber eben nicht.

Das Spiel ist schnell erklärt und schnell gespielt. Ich mag es sehr wenn ein „kleines“ Spiel sich auch nur auf ein zwei Sachen konzentriert und dann nicht versucht noch ne Mechanik und noch ein neues Konzept und noch Tokens und Würfel mit reinzupacken.

Für mich  gehört Ku-Ka-König ab jetzt zum festen Repertoire beim Familienspieleabend, zwischen 6 nimmt! und Sushi Go (oder Ohanami je nach Laune und Spielerzahl).

Das einzige Manko ist für mich die Spielerzahl. Ich könnte eine Variante für 6 Spieler brauchen, aber gut, vielleicht lässt sich da was zusammenbasteln…

 

(Vielen Dank an KENDi Games für die beiden Rezensionsexemplare.)

Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl

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