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Jeder Brettspieler träumt doch ein klein wenig davon sich mal als aller erster die ganzen Neuheiten anzuschauen, oder? Klar. Dafür gibt es hier in Deutschland zwei Möglichkeiten: Die Spielwarenmesse in Nürnberg Ende Januar und die SPIEL in Essen im Oktober. Wo liegen die Unterschiede? Was haben die beiden gemeinsam? Welche lohnt sich? Wo mache ich die besten Schnäppchen?

Beginnen wir bei den Unterschieden:

Essen ist eine Publikumsmesse, wo jeder Interessierte einfach durchschlendern und sich inspirieren lassen kann. In jedem der unzähligen Stände gibt es irgendetwas zu entdecken, min. eine Person die nur darauf wartet den neuesten Hit des Verlags erklären oder verkaufen zu können. Aber das wichtigste: Es gibt da Menschen. Viele Menschen. Mehr Menschen als es auf der Welt überhaupt gibt. Nein, mal ernsthaft. Da geht’s schlimmer zu als auf jedem Volksfest oder jedem Bierzelt…oder als in jedem Clowns-Auto.

Nürnberg ist eine Fachmesse, auf die nur ausgewählte Leute gelassen werden. Man braucht einen triftigen Grund um an den Securities vorbei zu dürfen. Dementsprechend sieht hier auch alles etwas anders aus. Wo wir auf der SPIEL noch durch Markthallen geschoben werden sind die Hallen und Gänge in Nürnberg menschenleer. Vereinzelt sieht man hier Besucher laufen. Das meiste spielt sich in den Ständen ab die aus einer kleinen Vorstellungsfläche (zum Beispiel Vitrinen o.ä.) besteht und der Rest sind irgendwelche Besprechungskabinen oder Tische an denen verhandelt wird.

Mit anderen Worten, im Vergleich zu der quietschbunten und lauten SPIEL ist die Spielwarenmesse sehr nüchtern und trocken.

Klar stehen in jedem Stand mehrere Vertreter der Firma und erklären auch gerne mal was, aber Probespielen oder was kaufen? Uuuuuh, nein nein nein. Unter Strafe verboten. Gut, vielleicht findet man den einen oder anderen wohlgesonnenen Stand der mal ein Probespiel ermöglicht…aber meist sieht’s da mau aus.

Damit kommen wir auch gleich zur Schnäppchenfrage: Wo kriege ich meine Spiele besonders günstig?

Nirgends. In Nürnberg kann man nichts kaufen, auf der SPIEL sind sie manchmal sogar teurer als im Laden, dafür kriegt man alles ein klein wenig früher.

Was haben beide gemeinsam? Nunja, die neuesten Neuigkeiten und noch neueres.

Spaß beiseite, für den deutschen Markt sind dies die beiden Messen an denen die Publisher ihre Neuheiten präsentieren. Klar, für Spiele aus fremden Landen ist die SPIEL besser geeignet aber dennoch hat Nürnberg einiges an Neuigkeiten zu bieten, die stellenweise zur SPIEL, drei Monate vorher, noch geheim gehalten wurden.

Welche lohnt sich?

Tja, das kommt darauf an, was ich möchte. Die SPIEL muss man einfahc mal gesehen haben.

Mir persönlich ist es viel zu voll und viel zu laut und viel zu viel, aber dennoch ist es beeindruckend was es da alles gibt. An jedem Stand kann man die Perle der Messe entdecken. Neuheiten im vierstelligen Bereich. (Fast) Jeder Publisher ist vertreten. Man kann spielen und kaufen.

Aber gerade weil es so voll ist, hat das für mich weniger mit Spaß zu tun als mit Befriedigung einer Sucht oder so. Wenn man den heißen Scheiß probespielen will braucht man einen Termin für den Stand…die sind allerdings gleich innerhalb der ersten Stunden am ersten Tag restlos vergeben.

Manche Neuheiten sind innerhalb der ersten Minuten vergriffen… Überall Geschrei und Gedränge. Da hört für mich dann halt der Spaß auf.

Nürnberg dagegen ist ruhig. Klar, hier wird nichts (oder nur sehr wenig) gespielt aber man kann sich die Spiele trotzdem vorstellen lassen. Dafür ergeben sich hier ganz andere Gespräche. Die Leute haben Zeit und nehmen sich gefühlt auch mehr davon um dich zu beeindrucken. Wir hatten die Möglichkeit über Dinge zu sprechen die man so nicht erfährt bzw. für die man so keine Zeit hat.

Für mich persönlich ist die Spielwarenmesse in Nürnberg weniger spannend (siehe Erkundungsfaktor) aber trotzdem um einiges angenehmer.

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl

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