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Flo und ich haben damals zum Erscheinen von X-Wing ne Menge Zeit und Geld in das Spiel gesteckt. Es war aber auch geil, leck mich fett. Man hat sich schon ein bisschen gefühlt als säße man hinter dem Steuer eines TIE-Interceptors. Aber irgendwann wurde es einfach nur noch lächerlich. Klar, die originale Trilogie gab nich so viele Schiffe her. Dann hätte man aber auch gleich eine zweite Linie mit den Prequel Filmen starten können. Neeee, da wird erst das Expanded Universe abgeklappert von Schiffen die man nicht mal irgendwo gesehen hat bis hin zu Onkel Ben’s altes Fahrrad. WTF?

 

Glücklicherweise war das der Punkt an dem wir beide abgesprungen sind und der Rebellion den Rücken gekehrt haben.

 

Mich hat das System aber trotzdem nicht losgelassen. Und so habe ich Armada getestet. Wie fliegen sich die großen so? Joah, puh, also mir persönlich war das zu langsam.

 

Jahre später bin ich dann auf den Begründer der Serie gestoßen Wings of Glory, Luftkampf im ersten Weltkrieg. Sieht schon cool aus, aber wieder fliegendes Zeug? Naaa nit. Moment, da gibt’s was mit Segelschiffen…

 

Sails of Glory hat das gleiche Spielprinzip: Wir planen unsere Bewegung im Geheimen und bewegen uns entlang verschiedener Schablonen und danach schießen wir uns in Stücke. Verschiedene Schiffe haben verschiedene Punkte und so können ganz einfach realtiv ausgeglichene Schlachten geschlagen werden.

Im Unterschied zu den Star Wars Spielen ist die Schablone hier nicht aus Pappe oder Plastik sondern auf eine Karte in den jeweiligen individuellen Bewegungsdecks gedruckt, sprich sie ist viel flacher und liegt nicht im Weg, wenn man das eigene Schiff bewegen will.

 

Ein weiterer Vorteil des Spiels ist die Varianz. Ich meine jetzt nicht die unterschiedlichen Schiffe, die haben beide Spiele, sondern die verschiedenen Spielmodi und den Detailgrad. Man kann verschiedene Missionen spielen und je nachdem wie viele Regeln man hinzufügt kann man ein ganz schnelles Gefecht spielen oder man spielt eine fast schon realitätsgetreue Simulation mit verschiedenen Mannschaftsaktionen, äußeren Einflüssen, Munitionstypen, Enteraktionen usw.

Was bei Segelschiffen natürlich nicht fehlen darf ist der Wind. Je nachdem wie das eigene Schiff zum Wind steht stehen andere Manöver zur Verfügung oder die Bewegungsweite ist eingeschränkt.

 

Das Material ist sehr gut gelungen, alles in guter Qualität und ausreichender Zahl vorhanden. Die Schiffe sind schön modelliert und bereits bemalt.

 

Das Spiel ist vom Tempo her absolut nicht mit X-Wing zu vergleichen, dafür ist es viel zu langsam, sondern eher mit Armada. Aber komischerweise ist es hier irgendwie viel passender. Hier passt es einfach wie die thematische Faust auf der Spielers Auge, dass sich die knarrenden Nussschalen, der Macht des Windes unterworfen, langsam annähern und umkreisen und dann eine Salve nach der anderen dem Gegner entgegenschleudern.

X-Wing war mir irgendwann zu schnell, zu viel, zu ernst. Armada hat sich gefühlt als würde es mit angezogener Handbremse fahren.

 

Aber mit Sails of Glory habe ich genau das Spiel gefunden, das ich in diesem System gesucht habe.

Und für Fans von „Master and Commander“ ist das die Möglichkeit den Film nachzuspielen.

 

 

 

Das einzige was ich gerne mal noch ausprobieren wollen würde ist „Tanks – Panther vs. Sherman“ mit Cobi Panzern im Garten auf dem Rasen. Vielleicht eines Tages…

 

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl

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