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Kennt ihr das, wenn ihr nen richtig schönen Text geschrieben habt und den dann aus Versehen/Unvermögen ohne Backup löscht?

 

Herzlich willkommen zur zweiten Version meiner Undaunted: Normandy Review.

 

Deckbuilding ist eine meiner Lieblingsmechaniken, aber mittlerweile bin ich weg von Spielen die NUR eine Mechanik bieten. Ein paar einfache Beispiele: Dominion ist mir zu wenig, Blood Bowl Team Manager macht es besser, weil Area Control dazu kommt. Arctic Scavengers hat schöne Ideen ist aber dennoch ein Spiel, das nur Deckbuilding hat/kann, während „Die Tavernen vom Tiefen Thal“ Dice Drafting und noch mehr mit reinpackt.

 

Undaunted: Normandy trifft genau diese Kriterien.

Es handelt sich bei dem Spiel aus dem Hause Osprey (bekannt für militärhistorische Sachbücher und in jüngster Zeit auch vermehrt Brettspiele) um eine cosim auf taktischer Ebene. Wir bewegen einzelne Einheiten über das modulare Spielfeld und versuchen vorher festgelegte Missionsziele einzunehmen oder den Gegner auszuschalten, alles gesteuert über ein individuelles Kartendeck.

Somit trifft es nicht nur meinen Mechanik-Geschmack sondern auch meinen sich aktuell stark verändernden Spielegeschmack.

 

In guter alter deckbuilding Manier haben die verschiedenen Karten mehrere mögliche Aktionen, von verschiedenen Bewegungsaktionen über erobern und Deckmanipulation zu Kampf.

Zu Beginn unseres Zuges muss einer unserer 4 Karten verdeckt abgelegt werden um die Initiative für den folgenden Zug zu bestimmen. Je höher die Nummer desto eher ist man Startspieler aber je besser ist die Karte im Normalfall auch…und, dass man die im folgenden Zug nicht mehr verwenden kann ist natürlich bescheiden aber auch selbstverständlich.

 

Jede der verbleibenden Karten wird für eine der möglichen Aktionen eingesetzt, welche das sind gibt die entsprechende Karte vor.

 

Der Kampf ist zwar relativ abstrahiert damit man mit wenig Regeln, einem Würfel und keiner CRT auskommt, aber dennoch noch nahe genug dran um einigermaßen logisch zu sein. Es gibt ein paar wenige Faktoren die den Verteidigungswert modifizieren und der muss einfach überwürfelt werden. Verluste werden einfach aus dem Deck entfernt.

 

Recht viel mehr ist es nicht. Das Spiel ist bewusst einsteigerfreundlich und abstrahiert genug. Aber viele sehen in dieser Abstraktion auch einen bisher nicht dagewesenen Grad an Realismus. Wenn sich ein Scout in unbekanntes Territorium wagt um es zu erkunden und für die anderen Einheiten passierbar zu machen muss er sich von der Gruppe entfernen, was die Kommunikation beeinträchtigt, dargestellt durch so genannten Fog of War Karten die einfach nur die Hand blockieren. Man kann sie zwar als Initiativ-Gebot ablegen aber ne 1 is da nunmal nich so erfolgreich. Alternativ kann man diese Karten auch dem Gegner ins Deck bugsieren. Muss man sich halt als Ablenkungsmanöver, Nebel- oder Blendgranaten oder was auch immer vorstellen.

 

Das Material ist top, dicke Pappe, gute nicht herausragende Karten, ein tolles Inlay das für gesleevte Karten leider nur bedingt geeignet ist, gut designte Regel- und Szenariohefte… man kann nicht meckern. Oh oh oh oh!!! Und das Artwork ist einfach nur mega schön. Man kann es nicht anders sagen.

 

Eine Erweiterung namens Undaunted: North Africa mit Italien gegen Großbritannien und den neu hinzukommenden Fahrzeugen ist schon in Arbeit.

Für Normandy gibt es bereits neue Szenarien, sowohl offizielle als auch inoffizielle.

 

Alles in allem ist U:N je nach Sichtweise ein sehr gelungenes Einstiegswargame oder ein sehr gelungener Deckbuilder mit einem vielleicht sperrigen Thema. Auf jeden Fall einen Blick wert und wenn ihr es testen könnt, dann tut das bitte. Mir bereitet es jedenfalls eine Menge Freude.

 

 

 

 

 

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl

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