Von Schmerz getrieben…
Mein Handy bzw. die Autokorrektur hat aus dem folgenden Spiel gleich etwas unwahrscheinlich festliches werden lassen:
Call to Adventskalender
In Call to Adventure von Asmodee sind wir ein namenloser Held auf der Suche nach seiner Bestimmung. Also im Grunde relative Standard-Fantasy-Kost. Aber wie so oft zeigt uns das Spiel, dass das ganze größer als die Summe seiner Teile ist.
CtA ist ein Set-Collection Spiel mit Story-Telling-Anteilen bei dem wir uns aus einer Auslage immer neue „Kapitel“ unserer Geschichte zusammenstellen.
Diese Kapitel können wir entweder einfach in unser Schicksal einbauen oder, im Falle von Prüfungen und Abenteuern, wir müssen sie erst bestehen. Dies passiert über eine Art Würfelmechanismus. Jede Probe zeigt verschiedene Symbole und je nachdem wie viele wir schon von denen in unserer Auslage haben, so viele Runen dürfen wir werfen. Zusätzlich zu den Standardrunen, die eh immer dabei sind. Man kann aber auch sein Schicksal in die Waagschale werfen und eine weitere Rune dazu nehmen, die aber, wenn’s blöd läuft, uns ins Verderben stürzt. Muahahahahahaa.
Die Runen finde ich eine coole Sache. Zum einen sind besondere Würfel immer ein Highlight. Egal ob speziell geprägte W6, oder W12 (sind immer cool) oder eben die sehr stimmig gefertigten W2 in Form von Runensteinen. Zusätzlich geben uns die Runensteine noch verschiedene Chancen auf Spezial-Effekte.
Abgesehen davon ist das Spiel relativ easy. Du suchst dir was raus und würfelst. Hast du’s geschafft kriegste ne Belohnung, wenn nicht, gibt’s nen Erfahrungspunkt. Weil, aus Scheitern wächst man, gelle? Am Ende wird gewertet. Habe ich meine Ziele erfüllt, entsprechende Symbole gesammelt usw.
Was für mich aber echt gut passt ist der Story-Telling Teil. Eigentlich bin ich kein Fan davon wenn man sich aus zufällig zusammengewürfelten Karten irgendwie eine Story zurechtreimen soll. Das ist meistens eher halbgar und gerät schnell in den Hintergrund so dass irgendwann nur noch die Mechaniken zählen und das Thema vergessen ist.
Bei Call to Adventskalender ist das prinzipiell EIGENTLICH auch so, aber dadurch, dass man die Set-Symbole sammeln muss/soll/will ergibt sich an sich schon eine halbwegs stimmige Storyline. Die haut natürlich jetzt auch niemandem vom Hocker und hat mit einer zusammenhänged-geschriebenen Story nichts gemein, ist aber trotzdem schon mal eine gewaltige Steigerung zur Konkurrenz.
Für mich ist CtA ein gutes Spiel, nicht herausragend als ganzes, nur in zwei Bereichen, aber dennoch ein gutes Spiel, das ähnlich wie schon Roll Player mehr das Meta des Pen and Paper Rollenspiels abbildet. Während man bei Roll Player die Charaktereraschaffung spielt, spielt man hier einen Mix aus Vorgeschichte und Schicksal, man baut quasi die Geschichte des Helden.
…nimmt er Rache an den Mördern seiner Frau.
Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl