Erlangen, 20. Juni 2022
- Internationaler Comic-Salon Erlangen – 16. bis 19. Juni 2022
30.000 Besucher*innen feierten die grafische Literatur und suchten die Auseinandersetzung mit ernsten Themen
Am Sonntagabend, 19. Juni, schloss der 20. Internationale Comic-Salon Erlangen seine Pforten. Messeaussteller und Veranstalter, das Kulturamt der Stadt Erlangen, sind mit der Resonanz sehr zufrieden. Rund 30.000 Besucher*innen wandelten trotz tropischer Hitze zwischen den Messezelten und den über 30 Veranstaltungsorten rund um den Schlossplatz und den Schlossgarten in Erlangen. Damit konnte an den Besucherrekord von 2018 angeknüpft werden.
„Endlich wieder“ – nachdem der nur alle zwei Jahre stattfindende Internationale Comic-Salon 2020 lediglich digital realisiert werden konnte, war die Freude darüber groß, dass Künstler*innen und Leser*innen sich nach vier Jahren wieder treffen und austauschen konnten. Auffallend war gleichzeitig das große Interesse an ernsthafter Auseinandersetzung mit komplexen gesellschaftlichen Themen. Die Ausstellungen, die sich mit Feminismus, Identität, Diversität, interkulturellen Themen, der Aufarbeitung des Holocausts oder dem Krieg in der Ukraine befassten, erhielten regen Zulauf und die vertiefenden Begleitveranstaltungen waren ausnahmslos gut besucht. In der abschließenden Gesprächsrunde mit Künstler*innen, Journalist*innen und Verlagsvertreter*innen „Nach dem Salon ist vor dem Salon“ wurden die Veranstalter darin bestätigt, diesen Aspekt des Festivals weiter zu entwickeln.
Auch die Aussteller der Comic-Messe äußerten sich über die 20. Ausgabe des Internationalen Comic-Salons positiv: Claudia Jerusalem-Groenewald vom Carlsen Verlag konnte leicht höhere Umsätze als 2018 bestätigen, unterstrich aber vor allem die gute Einbindung ihrer Künstler*innen in das Salon-Programm und die positive Atmosphäre auch zwischen den Verlagen. „Love, Peace and Harmony“ war ihr Fazit. Markus Iking von Egmont nannte den Salon „ein richtig heißes Festival“ und hob die Tatsache hervor, dass am Stand viele Besucher*innen, erreicht werden konnten, die noch keine regelmäßigen Comic-Leser*innen sind. Hannes Ulrich, Verleger des avant-verlags, sprach davon, bei diesem Salon mehr verkauft zu haben denn je und freute sich angesichts der Max und Moritz-Preise über die Bestätigung der Verlagsarbeit. Auch Max Schlegel vom Splitter Verlag schwärmte von der „Hammer-Stimmung“, Filip Kolek von Reprodukt hob die Positionierung mitten in der Erlanger Innenstadt hervor und sprach von einem „Flanier-Festival“ und Steffen Volkmer von Panini gab zu bedenken, wie wichtig Ereignisse sind, die Begegnungen mit den Leser*innen ermöglichen, und dass Messen dieser Art seit Corona keine Selbstverständlichkeit mehr sind.
Seit zwanzig Jahren ist ein Comic-Museum in Erlangen immer wieder Gesprächsthema beim Salon. Durch einen Besuch des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder am 17. Juni bekam dieses Thema eine neue Dynamik. Bei seinem Rundgang durch die Messe und die Ausstellungen und im Rahmen eines kurzen Talk-Auftritts unterstrich Söder die Förderungswürdigkeit der Comic-Kunst und stellte die Unterstützung des Freistaats in Aussicht.
Im Rahmen des Internationalen Comic-Salons Erlangen wurde am Abend des 17. Juni mit dem Max und Moritz-Preis die wichtigste Auszeichnung für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum in neun Kategorien vergeben: Der Preis für den Besten Sachcomic ging an „Im Spiegelsaal“ von Liv Strömquist, als Bester deutschsprachiger Comic wurde „Work-Life-Balance“ von Aisha Franz ausgezeichnet, der Beste internationale Comic ist „Dragman“ von Steven Appleby, Birgit Weyhe wurde zur besten deutschsprachigen Comic-Künstlerin gekürt. Der Max und Moritz-Preis für den Besten Comic für Kinder ging an „Trip mit Tropf“ von Josephine Mark, den Sonderpreis für das Beste deutschsprachige Comic-Debüt erhielten in diesem Jahr gleich drei Titel: „Melek + ich“ von Lina Ehrentraut, „Pfostenloch“ von Daniela Heller sowie „Who’s the Scatman?” von Jeff Chi, der Publikumspreis ging an „Lisa und Lio“ von Daniela Schreiter, mit dem Spezialpreis der Jury wurde der Kurator und Publizist Alexander Braun ausgezeichnet. Mit dem Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk wurde – wie schon im Vorfeld der Preisverleihung bekannt gegeben – der japanische Künstler Naoki Urasawa geehrt.
Der 21. Internationale Comic-Salon Erlangen wird vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 stattfinden.
Die DATEV eG war im Jahr 2022 zum dritten Mal Titelsponsor des Internationalen Comic-Salons Erlangen. Als IT-Dienstleister für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sowie deren Mandanten wie z. B. mittelständische Unternehmen und kommunale Verwaltungen, gehört die Genossenschaft zu den größten privaten Arbeitgebern der Metropolregion Nürnberg und gleichzeitig zu den wichtigsten Softwarehäusern Europas.
Veranstalter
Stadt Erlangen – Kulturamt
Abteilung Festivals und Programme
Gebbertstraße 1, 91052 Erlangen – Deutschland
Tel. +49 (0)9131 86-1408, Fax: +49 (0)9131 86-1411
E-Mail: info@comic-salon.de
Website: www.comic-salon.de
Quelle: Pressebericht des Comic Salon Erlangen