März 19, 2024

Operation Theseus – Gazala 1942

Vuca Simulations hat seinen dritten Streich abgeliefert:

 

Operation Theseus – Gazala 1942

 

Das dritte Spiel aus der inoffiziellen Crossing the Line – Familie. Vuca sagt zwar, dass die Spiele keine Reihe bilden, aber die Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen.

Ein ähnlicher Maßstab, das gleiche Design, sehr ähnliche Regeln, 2 von 3 stammen vom gleichen Designer…

Alles in allem kann man sagen, dass Vuca Simulations ein vermutlich irgendwann ähnlich großer Wurf gelungen ist wie GMT Games mit der „Operational WWII Series“ oder auch „ZOC Bond Series“ von Mark Simonitch, die hängen auch zusammen bilden aber eigentlich keine Reihe.

 

Warum ich mich das sagen traue? Ganz einfach.

 

Beginnen wir beim Material:

Das Material bei cosims ist ja schon immer eher auf der drögen Seite. Ich persönlich kann mich für die Ästhetik einer gut gemachten cosim absolut begeistern, aber damit bin ich definitiv in der Unterzahl. Andere Spieler tun sich schon bei Conflict of Heroes oder Heroes of Normandy schwer obwohl die über reichlich Artwork verfügen. Die grafische Gestaltung bei OT ist jedenfalls hervorragend. Die Counter sind ansprechend designed und auch die Map, eine schnöde öde Wüste, sieht sehr ansprechend aus. Auch die verschiedenen nötigen Leisten wurden wieder gut und passend eingebunden.

CtL war schon ein super produziertes Spiel und das hat Operation Theseus nochmal getoppt. Eine Mounted Map ist seit Across the Bug River Pflicht und das ganze Papp-Material hat eine neue Beschichtung. So fühlt sich alles wie leicht gummiert an. Schwer zu beschreiben aber irgendwie sehr angenehm. Inwieweit das der Zeit und dem ständigen Abrieb widersteht bleibt abzuwarten, es fühlt jedenfalls super an.

Auch die CRT-Schablone ist gefühlt ein bisschen dünner aber flexibler geworden.

 

Ein Kritikpunkt der Vergangenheit war die Bezeichnung des Solo-Spiels. Die Spiele haben jeweils ein Einstiegsszenario das zum Erlernen der Regeln dient. Dieses ist solo spielbar. Der Rest wargame-typisch „beidhändig“.

Bei OT wurde daran aber nochmal gefeilt und es wurde ein spezielles player board beigelegt. Sehr gute Idee.

 

Das einzige was bei mir noch ein bisschen Kopfschmerzen hervorruft ist die Counter Gestaltung.

Bei CtL und AtBR ist von large oder sogar extra large countern die Rede. Ich hoffe inständig die Jungs bringen nicht irgendwann mal small counter raus. Denn die aktuellen „large“ Counter sind schon ziemlich mit Informationen vollgestopft. Alles lesbar, keine Frage, aber ich kann mir vorstellen, dass es schwierig werden würde, wenn die Counter kleiner als ½ inch werden würden.

 

Zum Spiel selbst gibt es eigentlich gar nicht so viel neues zu erzählen. Wer einen der beiden Vorgänger gespielt hat wird sich hier sofort zu Hause fühlen.

Das Regelwerk ist mittlerweile ordentlich erprobt und poliert.

Wir haben weiterhin die Aktivierung bei der mittels Würfelwurf und „Erschöpfung“ die Qualität der Aktivierung festgelegt wird.

Ebenso die Möglichkeit den gegnerischen Zug zu unterbrechen, was wiederum zu spannenden Entscheidungen führt.

 

Zuerst hatte ich ja Bedenken als es hieß, dass das Regelwerk jetzt auch für ein Nord Afrika Spiel herhalten muss. Ich hatte die starke Befürchtung, dass die Aktivierungen diesen hochmobilen Kampfstil der Wüste nicht vernünftig abbilden können. Aber doch, das kann es sehr gut. Denn was war bzw. ist das größte Problem beim Kampf in der Wüste? Nachschub und Instandhaltung, sowohl von Material als auch der Moral. Und das wird, natürlich etwas abstrahiert, sehr gut dargestellt.

 

Mich hat Vuca Simulations mal wieder begeistert und überzeugt. Aber egal welches aus der „Reihe“, wenn man Bock hat sich da mal reinzuspielen, dann kann man bedenkenlos zu dem aus der Reihe greifen welches einen thematisch am meisten anspricht.

 

In meinem persönlichen Ranking ist Operation Theseus – Gazala 1942 auf den ersten Platz vor Crossing the Line auf der 2 und Across the Bug River auf der 3 durchgebrochen. Fragt mich bitte nicht nach einer plausiblen Begründung. Irgendwie macht mir das hier einfach am meisten Spaß.

 

Ich geh jetzt erst mal die Wüste durchkämmen…

Space Balls anyone? Möge der Saft mit euch sein.

 

 

Ach, btw: Ihr dürft euch auf die nächste Ausgabe der Nerdy Stylez freuen, dort werde ich das Thema nochmal aufgreifen.

 

(Vielen Dank an Vuca Simulations für dieses Rezensionsexemplar.)

 

Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl