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Heute habe ich mal ein Spiel mitgebracht von dem ich eigentlich nicht mal wirklich wusste worum es geht. Seit Jahren habe ich eine Promo dazu rumliegen und kürzlich wurde es mal für nen 10er inklusive Versand verkauft. Das kann man mal probieren hab ich mir gedacht und HAAAAIIIJAAAAAA WATTAAAAAA (*Martial Arts Sounds*) bin ich Besitzer von

 

Puzzle Strike

 

einem Deck-Hau-Spiel. Get it? Deck- BAU und Martial Arts HAU… Get it? Get it?

 

In einer für einen Deckbuilder absurd großen Schachtel bekommen wir ein Tray mit Chips. Denn hier wird kein Kartendeck gebaut sondern ein Beutel voller dicker Tokens. Prinzipiell nich so wild ändert ja schließlich am Spielgefühl nichts. Woran es aber was ändert ist das Handling. Und das stört mich sehr.

  1. die Box ist dadurch wirklich groß, solche Boxen werden für manche Dungeon Crawler verwendet oder Spiele mit mehreren hundert Karten
  2. aufgrund der Größe und der Dicke kann man damit nicht so gut hantieren wie mit ner Hand voll Karten
  3. der Ablagestapel wird von einem kleinen Ablagestapel zu einem oder mehreren Türmen die auch gerne mal umfallen und den halben Markt abräumen können
  4. aufgrund der Größe der Chips bringt man damit schwerer Informationen rüber als mit ner normalen Spielkarte

 

Ok, genug auf dem Spiel rumgeHAUn…

 

Was kann es was macht es anders?

Vom Spielablauf her ist es ein stink normaler Deckbuilder der Dominion-Generation.

Ich ziehe Chips, darf einen ausspielen und muss einen kaufen. Kann ich das nicht bekomme ich eine Wunde, also einen Chip ohne jeglichen Wert. Man hat Karteneffekte und eine einzige Währung mit der man einkauft.

So versucht man also Kombos zu bauen und möglichst viel card draw und actions zu generieren um den Gegner umzuHAUen.

 

Die Siegbedingung hängt von Edelsteinen ab… Hat ein Spieler am Ende seines Zuges 10 Edelsteine vor sich liegen ist er raus. Praktischerweise nimmt man hier einfach ein paar der Chips die auch im Spiel benutzt werden. Zu Beginn des eigenen Zuges bekommt man einen dieser Edelsteine. Zuerst einen mit Wert 1 und je weiter das Spiel voranschreitet desto höherwertige Chips muss man nehmen.

Damit das Spiel aber nicht nach 10 Runden rum ist hat man die Möglichkeit die Edelsteine an die Mitspieler weiterzugeben. Da man aber immer nur einzelne Chips hergeben kann gibt es auch noch die Möglichkeit mehrere Chips zu größeren zu verschmelzen und somit mehr „Wert“ auf einmal loszuwerden. Dagegen kann man sich mit den gleichen Chips auch wieder verteidigen usw. Es werden also so lange Edelsteine hin und hergeschoben bis einer nicht mehr mithalten kann und sein Leben ausHAUcht.  (Den habt ihr nicht kommen sehen, oder?)

 

Und hier liegt ein weiteres Problem das ich mit dem Spiel habe: die Anzahl der Chips die man zieht hängt vom eigenen Life-Counter ab, sprich je mehr Edelsteine ich habe desto mehr ziehe ich. Das ist anfangs natürlich ganz schön praktisch weil man sich dann spektakulär wieder zurückkämpfen kann. Allerdings ist irgendwann der Punkt erreicht, dass diesmehr lebenserhaltende Maßnahme als Catch-Up Mechanismus ist.

Mit anderen Worten dieser Mechanismus zögert das Spiel unerträglich lange hinaus. Hier wäre ein alternativer Mechanismus oder eine begrenzte Anzahl oder eine andere Staffelung von Edelsteinen zu Chit-Draw sehr hilfreich und würde Puzzle Strike zu einem schnellen Hin-und-Her umkehren, wo man schnell mal noch eine Revanche dranhängt. So prügelt man lieber auf einem toten Pferd herum…

 

Das soll dann auch mein Fazit sein: eigentlich unspektacooläre Standardkost, aber leider viel zu lang.

 

Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl

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