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In der heutigen Super-Sonder-Extra-Spezial-Ausgabe möchte ich auf ein ganz spezielles Phänomen eingehen:

Escape Rooms und ihre Brettspiel-Ableger

-oder-

„Ich möchte ein Spiel spielen! …und wenn ihr es nicht schafft lass ich euch wieder raus, keine Angst.“

Entstanden ist der Gedanke des Escape Rooms (als realer Ableger von verschiedenen rätselbasierten Videospielen) 2007 in Japan. Seitdem wird der ganze Globus davon überflutet.

Worum geht’s?

Ihr werdet in einen Raum eingesperrt und müsst mit den dort vorhandenen Gegenständen wieder entkommen. Dafür müsst ihr verschiedene Rätsel lösen, meistens durch Logik und seltener durch Geschick. Wenn ihr euch durch die Reihe von Rätseln gekämpft habt erhaltet ihr Schlüssel oder Codes die es euch ermöglichen den Raum vor Ablauf einer festgelegten Zeitspanne (meistens 60 Minuten) wieder zu verlassen.

Es gibt auch Variationen wo man entweder mehrere Räume zur Verfügung hat oder auch wo es rein um das Lösen der Rätsel und die Geschichte geht, ohne eingesperrt zu sein.

Was ist der Reiz daran?

Nun, das sind wohl die Rätsel…und für mich spielt auch das Setting eine Rolle. Jeder Raum hat eine andere Ausgangssituation. Einmal müssen wir ein Heilmittel finden (Pandemie oder Zombie-Apokalypse lässt grüßen), mal müssen wir einen Mord aufklären oder schlichtweg relativ abstrakte Rätsel lösen (zum Beispiel der Welt die Farben wieder geben).

Dieses Spielgefühl versuchen mehrere Verlage als Brettspiel hervorzurufen. Ich möchte hier explizit auf die EXIT Reihe von Kosmos eingehen, da ich nur diese gespielt habe. Auch hier haben wir eine Anhäufung von Rätseln, die aber weit über einfache Lese- Markier- und keine Ahnung was noch Rätsel hinausgehen. Hier wird ein „Out of the box“-Denken verlangt: das beigefügte Rätselheft muss gefaltet, beschrieben, zerschnitten und neu angeordnet werden, oftmals wird auch die Spieleschachtel selber mit eingebunden.
Sollte man nicht weiterkommen gibt es hier natürlich entgegen der Live Escape Rooms keinen Spielleiter der aushelfen kann sondern es wird auf Hinweiskarten zurückgegriffen, die in verschiedenen Stufen auf die Lösung hinweisen oder diese sogar offenbaren.

Ja, aber, kann man dieses Gefühl überhaupt vernünftig transportieren?
Für mich ist die Kosmos Reihe absolut ausreichend. Warum? Zum einen allein schon mal wegen dem Preis. Die beiden Räume die ich lösen durfte beliefen sich jeweils auf 22,50€ pro Person (einen haben wir zu 4. in 52 min gelöst, den anderen in 42 min) während eine Kosmos Box nur mit 12,50€ INSGESAMT zu Buche schlägt (bei einer Spieldauer von ebenfalls um die 60 min).
Zum anderen wegen dem Spielgefühl. Unser zweiter Raum (ein Sherlock Holmes Thema) war bis auf zwei Rätsel (eines basierte auf Geschicklichkeit, das andere auf dem „Vergleich“ zweier Gegenstände) eine reine Ansammlung von Logikrätseln die exakt so in einem Kosmos Spiel hätten wiedergegeben werden können. Um ehrlich zu sein habe ich dort sogar schon komplexere und spannendere Rätsel gesehen als in dem Escape Room.

Der erste Raum war da schon besser. Hier mussten wir Rätsel in einem komplett weißen Raum und in einem stockdunklen Raum lösen. Dadurch dass man in dem einen absolut null sehen konnte waren hier andere Sinne gefragt…

…und genau das ist das was ich von einem Escape Room erwarte. Rätsel die ich nicht einfach mit einem kleinen Rätselheft nachstellen kann. Das Problem ist aber, dass man ja im Vorfeld nicht weiß um welchen Typ es sich handelt.

Sagen wir es so: Wenn ich einen Raum finde wo man Sachen erfühlen, erhören, erriechen muss, wo alle Sinne gefordert sind, dann mach ich da gerne mit… ansonsten beschränke ich mich auf die Brettspiele, denn die machen ihren Job mehr als gut und wurden nicht umsonst als Kennerspiel des Jahres 2017 ausgezeichnet.

Wie es mit den anderen Spiele-Reihen aussieht werde ich euch berichten, wenn ich mich mal an diese gewagt habe…
Abschließend möchte ich sagen, dass Live Escape Rooms eine Erfahrung sind die man als rätselaffiner Mensch schon mal mitmachen sollte, weil es einfach mal etwas anderes ist. Danach oder alternativ bieten aber die EXIT Spiele von Kosmos ein ebenso gutes Spielgefühl.

In diesem Sinne: Fröhlichen Ausbruch euch allen.

Ach und falls jemand einen schönen Exit Room kennt oder von den anderen Spielen berichten kann, dann gerne in den Kommentaren.

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl

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