März 29, 2024

Tunderbolt / Apache Leader

Nachdem der letzte Beitrag zu einem Spiel schon länger her ist kommt hier mal einer zu einem der Spiele die ich vor kurzem erst kennenlernen durfte.

Thunderbolt / Apache Leader – Close Air Support stammt aus dem Hause DVG (Dan Verssen Games) und ist die 2012er Neuauflage des gleichnamigen Spiels von GMT aus dem Jahr 1991.

Worum geht’s, was tun wir, wer sind wir überhaupt und was haben Sie mit dem Messer vor? Hallo?!? HILFE!

Das Spiel stammt aus der „Leader Series“, eine Reihe von Solo-Spielen bei der wir verschiedene Fahr-/Flugzeuge in den Kampf steuern dürfen.
Neben zwei Ubooten und zwei Panzern gibt es eine ganze Sammlung an Titel zu diversen Flugzeugen aus verschiedenen Jahrzenten.
Was alle gemeinsam haben ist die Verwaltung von Mensch und Maschine. Die Besatzung sammelt Erfahrung und der entsprechende Konflikt sollte natürlich auch gewonnen werden.

Bei TAL, der Teil der Serie mit der höchsten Wertung, liegt unser Augenmerk auf dem Close Air Support, zu deutsch der Luftnahunterstützung. Sprich wir schicken verschiedene Helikopter und Flugzeuge, allesamt Luftfahrzeuge die darauf ausgelegt sind bzw. dafür benutzt werden um in Bodengefechten zu unterstützen o.ä., ins Gefecht. Neben den namensgebenden A-10 und dem AH-64 gibt es den Harrier, die Cobra, den Falcon, die AC-130.

Wir nutzen unser verfügbares „Budget“ (operation points) und kaufen verschiedene Luftfahrzeuge, Piloten, Späher, die Bewaffnung, kümmern uns im Laufe der Mission um neuen Munitionsnachschub, notwendige Reperaturen, die Ausbildung unserer Piloten und wenn es ganz schlimm kommt müssen natürlich auch die Verluste ersetzt werden.

Die verschiedenen Konflikte hier sind alles moderne Feldzüge nach 1991 und sind alle im Nahen Osten angesiedelt.
Dementsprechend bestehen die feindlichen Truppen auch aus Fahrzeugen, Infanterie und ein paar wenigen Hubschraubern.

Entgegen zu anderen Solo-Wargames wie B-17 Queen of the Skies, Patton’s Best oder The Hunters haben wir hier mehrere Einheiten zu verwalten und wir haben wirklich ein Spielbrett bzw. eine Karte auf der wir unsere Einheiten bewegen müssen. Andere Spiele arbeiten zum Beispiel nur mit Tabellen auf die gewürfelt wird oder haben lediglich einen Positionsanzeiger (Richtung und Entfernung) aber hier bewegen wir unsere Einheiten wirklich ins Gefecht und interagieren mit dem Gelände. Verstecken wir uns hinter Hügelkämmen? Stoßen wir aus großer Höhe auf unsere Ziele herab? Welche Route fliegen wir? Alles immer unter dem Gesichtspunkt der Treffermaximierung und Risikominimierung… aber auf Nummer sicher zu gehen hat noch keinen Krieg gewonnen.

Die Componenten sind hervorragend gearbeitet. Schön gestanzte und auch schön designte Counter, nichts was geclipped werden muss, ein stabiles Spielbrett (keine Papierkarte), die Spielkarten sind von ok-er Qualität. Die könnten besser sein, aber gut..

Was mir nicht gefällt ist das Artwork auf den Karten: die Piloten sehen aus wie schlechte Phantomzeichnungen, die gegnerischen Platoons sehen aus wie Screenshots aus alten PC-Spielen, das Spielbrett glänzt. Verdammte Axt, das blendet sogar wenn das Licht ungünstig steht. Wer druckt glänzende Spielbretter? Echt uncool.

Alles in allem ein super Erlebnis und ein tolles Spiel. Wenn da nur eine Sache anders wäre…
Der Untertitel lautet „Close Air Support“.
Ok, „Close“ hake ich jetzt einfach mal mit den gewählten Einheiten und der geringen Operationshöhe ab.
„Air“ Check.
„Support“ …nope… Vielleicht irgendwo übersehen? Hmmm, nein. Unter’m Inlay? Auch nich… schade.
Es fehlt der Support. Wo sind die eigenen Einheiten die unterstützt werden müssen, die aus einem Hinterhalt befreit werden müssen, denen der Weg geebnet werden muss? Alles nicht da… Schade. Das war der Hauptgrund meines Kaufs… Gut, es ist trotzdem ein hervorragendes Spiel und ich werde es auch behalten, wenn es sich nicht drastisch auslutscht, aber das war schon ein herber Rückschlag.

Aprospos Rückschlag, ich schick jetzt mal meine zwei Warthogs los um das Panzerbatallion zurückzuschlagen. Engaging tango…

Roll One – A Board Game Story  Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu, geschrieben von Mr.Schnizzl